Auf Tolkiens Spuren
Einst herrschten hier die Elben und lebten in Frieden und Eintracht mit der Natur. Dann aber begehrten die Menschen auf, eroberten die Landstriche und verbannten die Spitzohren. Seitdem eint das Eherne Reich den Kontinent Dorns, prosperieren die Fürstentümer und herrscht Frieden, Handel und Wohlstand. All dies ändert sich, als der letzte Hochkönig stirbt. Ein Konklave wird einberufen, ganz den Traditionen folgend, den neuen Hochkönig zu küren und zu inthronisieren.
Auch Markgraf Deckard von Falkenberg ereilt der Ruf. Dass am Tag vor der Abreise eine Elbin schutzsuchend an sein Tor klopft, erweist sich als Fügung. Im Gepäck hat sie drei Kugeln aus alter Magie und einen gnadenlosen Verfolger.
Kaum in der Hauptstadt angekommen, nimmt das Unheil seinen Lauf. Das Eherne Reich droht in einem Bürgerkrieg zu zerfallen, Intrigen, Mord und dunkle Magie bedrohen den Frieden und die Eintracht der Völker. Zusammen mit der Elbin macht Deckard sich auf, das Unheil zu verhindern – auch wenn er dafür sein persönliches Glück hintenanstellen muss ...
Thilo Corzilius ist einer der interessantesten jungen Autoren aus heimischen Landen. Mit seinen beiden, ebenfalls bei Piper erschienen Ravinia Bänden wandelt er auf den Spuren solch hehrer Vorbilder wie Ralf Isau und Michael Ende, in Lang lebe die Nacht (Verlag Feder & Schwert) zeigt er, dass er sich auch im phantastisch angehauchten historischen Feld behaupten kann. Um so mehr interessierte mich sein erster High-Fantasy-Romane in der Nachfolge Tolkiens.
Wie der Autor selbst in seinem Nachwort ausführt, lang ihm Dorn, wie er seine Welt nennt, schon lange am Herzen. Über Jahre hinweg hat er seine Völker und Landstriche entworfen, verfeinert und ausgeschmückt, so dass er nun auf eine sehr detailreich entworfene Welt zurückgreifen kann. In diese hat er seine Mähr von der Bedrohung des Reiches platziert. Geschickt lässt er dabei eine der Hauptpersonen der Vorgänge diese aus der Rückschau schildern. In der Ich-Perspektive angelegt, weiß der Leser so zwar, dass der Erzähler letztlich überleben wird, das wie aber wird ihm aus einem sehr intimen Blickwinkel offenbart.
Stilistisch sehr angenehm erwarten den Leser einmal keine großen heroischen Kampfbeschreibungen – es gibt Duelle, Gefechte und Schlachten, diese werden aber in sich stimmig eher zurückhaltend dargestellt, dem Autor geht es mehr darum, die Entwicklung seiner Personen darzustellen und diese glaubwürdig handeln zu lassen. Unabdingbar dabei natürlich, die Reise durch die archaische Welt, der Besuch bei den wikingerähnlichen Nordvölkern und den Elben.
Das Gebotene liest sich zu Beginn ein wenig verhalten, nimmt dann aber schnell Tempo auf und bietet spannende, wenn auch vom Grundplot her recht bekannte Unterhaltung.
Thilo Corzilius, Piper
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