Handyman Jack, Runde elf
Der Kampf gegen die Andersheit hat bei Jack tiefe Wunden hinterlassen. Er konnte seine ungeborene Tochter nie in Händen halten, fast hat er darüber hinaus die Liebe seines Lebens und deren Tochter aus erster Ehe auch noch verloren. Einige alte Frauen mit einem Hund haben ihm prophezeit, dass es in seinem Leben keine Zufälle mehr geben wird, seitdem suchen ihn immer wieder beängstigende Träume heim.
Da kommt es gerade recht, dass eine besorgte Mutter ihn engagieren will. Ihre behütet aufgewachsene Tochter ist mit einem Mann zusammen, der ihr Vater sein könnte. Als Jack den Hintergrund des deutlich älteren Galans untersucht, stößt er bald auf Ungereimtheiten. Die Spur führt zurück zu einem Doppelmord an zwei Abtreibungsärzten und hin zu einem streng geheimen Regierungsprogramm. Je tiefer Jack in das Geheimnis um das Regierungsprogramm rund um anDNA eindringt, um so deutlicher wird, dass es wirklich keine Zufälle mehr in seinem Leben gibt, stößt er doch auf Spuren der Andersheit.
Gleichzeitig macht ein neuer Kult von sich reden, eine Vereinigung deren Zeichen sich in dem Kompendium von Srem Buch wiederfindet und die offensichtlich ebenfalls etwas mit der Andersheit zu tun hat – Zufall, oder haben beiden Fälle gar miteinander zu tun.
Der elfte Handyman Jack Roman wirkt auf den ersten Blick ein wenig gemäßigter in seinem Aufbau als seine Vorgänger. Zwar stößt Jack auch vorliegend, wenn auch erst später auf psychopathische Killer, doch setzt der Roman die Kenntnis gerade der letzten Bücher der Reihe zwingend voraus. Immer wieder wird auf Ereignisse in vorhergehenden Bänden Bezug genommen, fügen sich neue Puzzleteile in das Bild des ewigen Kampfes der beiden übergeordneten Entitäten um die Erde ein.
Zu Beginn des Textes aber fehlte mir persönlich ein wenig das Tempo im Buch. Jack agiert eher lustlos bei der Suche nach der Vergangenheit des älteren Gigolos, erst nach und nach wird sein Ehrgeiz und sein Instinkt geweckt. Im Verlauf des Buches nimmt das Tempo dann deutlich zu, wobei einige schockierende Szenen auf den Leser warten. Ohne zu viel spoilern zu wollen, merkt man Jack an, dass er deutlich angeschlagen ist, dass er auch Rache sucht und bereit ist, weit härter und brutaler vorzugehen, als wir dies bislang von ihm kennen.
Auffällig bleibt, dass auch vorliegender Roman nicht in sich abgeschlossen ist, dass der Handlungsbogen um die finale Auseinandersetzung mit der Andersheit weit größer aufgestellt ist, wie dies in den ersten Teilen der Saga der Fall war.
Nachdem die verbleibenden vier Romane der Reihe, denen der Autor noch weitere Jugendabenteuer Jacks nachgeschoben hat, bei Festa noch nicht angekündigt sind, wird der Leser wohl etwas warten müssen, bis er der Auseinandersetzung bis zum Schluss folgen kann. Wie mir Frank Festa mitteilte, wird der Verlag die Reihe fortsetzen, in der Verlagsvorschau für 2014 ist der nächste Teil aber noch nicht gelistet.
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