Ein Roboter namens Klunk
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- Erschienen: Januar 2013
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Erstaunlich realistisch vergnügliche Zukunftsmusik
Was macht man als gestandener Raumfahrer, wenn man ein altes, heruntergekommenes Raumschiff sein Eigen nennt und sonst – nichts?
Na ja, nicht nichts, zumal Hal auch noch eine Menge Schulden am Hals hat, und so ist er derzeit einmal wieder auf einem Planeten gestrandet. Die Liegegebühren kann er ebenso wenig berappen wie das Auftanken, und als ihn dann noch ein Schuldeneintreiber nebst eines etwas gewalttätigen riesigen Robots heimsucht ahnt er, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Seine KI hatte ja eigentlich das Angebot, Robotfertigteile von einem Planeten abzuholen, auf dem es ruhig zugeht, soweit man dies bei einem tobenden Bürgerkrieg sagen kann, abgelehnt, doch jetzt wird der Auftrag dann doch plötzlich interessant. Dass derer alte Despot Jerling darauf besteht, dass Hal dessen Robot Klunk mitnimmt passt unserem Luftikus zwar nicht, erweist sich in der Folgezeit aber als wahrer Segen, gibt es doch Gefahren und Angriffe zuhauf, so dass Hal jede Hilfe gebrauchen kann ...
Lustige Science Fiction Romane sind eine Rarität. Um so interessanter, dass der Lübbe Verlag eine solche Serie aufgetan hat. Der Australier Simon Haynes versucht seinen Lesern nicht irgendeine philosophische Message aufzuzwingen, sondern er tut das, was er gut kann - er unterhält seine Rezipienten mit einem munter und locker zu lesenden Roman, der seinen Witz aus den spritzigen Dialogen der beiden Hauptdarsteller zieht. Dass diese es auf ihrem Weg mit so allerlei machtgierigen Geldsäcken zu tun bekommen, dass sie ihren Kopf immer wieder mit der Losung "Frechheit siegt" aus der vermeintlichen Schlinge ziehen trägt zum Unterhaltungswert des Buches bei. Dabei benutzten unsere Anti-Helden und sein Blechkumpan statt Pistolen und Kanonen lieber ihren Kopf, finden immer wieder die Zeit für eine liebevolle Kappelei.
In der Zunkunftsversion des Haynes geht es dabei erstaunlich realistisch zu – Menschen sind egoistisch und egozentrisch, Habgier motiviert sie und die Raumschiffe sind dreckig, störanfällig und kostspielig – so ganz anders, als die sterilen Fortbewegungsmittel der Zukunft, die uns die Autoren sonst so oft anbieten. Insoweit ein munter und vergnüglich zu lesender Roman, der Appetit auf die Fortsetzung weckt.
Simon Haynes, -
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