Lang lebe die Nacht

  • Feder & Schwert
  • Erschienen: Januar 2013
  • 1
Lang lebe die Nacht
Lang lebe die Nacht
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Carsten Kuhr
76°1001

Phantastik-Couch Rezension vonOkt 2013

Qualitätsfantasy aus Deutschland

Napoleons Armeen habe eine blutige Spur in Europa hinterlassen. Hunger, Seuchen und Armut folgten den Soldaten doch auch andere Geschöpfe, die man meist nur als den Märchen und Überlieferungen kennt, treiben ihr Unwesen.

Drei Männer haben sich in Preußen gefunden, um ihr Glück zu machen. Der ehemalige Soldat Lucien, ein Schweizer, der junge Adeliger Bayer Hagen und Salandar, ein Kundiger der Magie und Alchemie, der die Berliner Loge verlassen hat kümmern sich um besondere Verbrecher. Wo Werwesen, Vampire oder Zauberer umgehen werden sie gerufen und verdienen sich mit ihrer gefährlichen Arbeit, die übernatürlichen Wesen zu bannen eine goldene Nase.

Doch noch die hat der Adel offiziell von ihnen Kenntnis genommen. Dies ändert sich, als der Graf von Leyen um ihre Mithilfe bei der Aufklärung von Morden ersucht.

Männer wie Frauen kommen zu Tode, den grauenvoll verzerrten Gesichtern der Opfer ist anzusehen, dass ihr Tot kein einfacher, kein schmerzarmer war. Kaum in der Grafschaft angekommen, verschlimmern sich die übernatürlichen Begebenheiten. Geister suchen die Gegend heim, weitere Morde geschehen und unter jedem Stein, den sie umdrehen stoßen sie auf neue Mysterien und wohl gehütete Geheimnisse. Und sie treffen auf einen alten Bekannten einen Todfeind von Salandar - der ein uraltes Übel für seine Zwecke freisetzen will ...

Ghostbusters, so nannten sich die Geisterjäger aus den gleichnamigen Kinofilmen und der TV-Trickfilm-Serie.

Thilo Corzilius stellt uns ebenfalls Geisterjäger vor, setzt seine Abenteurer aber ins Jahr 1818 und lässt sie im Deutschen Reich ermitteln. Hier hören dann aber auch schon die Gemeinsamkeiten auf. Mit Salz und Silberspänen machen sich unsere drei tatkräftig an die Aufklärung der Vorkommnisse - und stoßen dabei schnell an ihre Grenzen.

Geschickt baut der Autor in den wohltuend kurzen Roman seine wenigen Gestalten auf, hinterfüttert diese mit einer glaubwürdigen Geschichte und lüftet nach und nach ein Geheimnis um das andere. Stilistisch dabei sehr ansprechend konzentriert Corzilius sich auf seine Protagonisten die beileibe keine Superhelden sind. Sie müssen schmerzhafte Rückschläge einstecken, sich auch immer wieder gegen die misstrauische Bevölkerung durchsetzen. Dass sie dabei ebenso mutig wie konfus vorgehen macht sie uns als Erzähler sympathisch.

Der Plot selbst ist straff aufgezogen - der Einführung der Personen und des Rätsels folgt die Ermittlung und die folgerichtige, logische Auflösung - Finis. Das liest sich sehr angenehm, verwöhnt mit interessanten Figuren und spannenden Geheimnissen - Fantasy aus Deutschen Landen ein Qualitätssiegel.

Carsten Kuhr im Oktober 2013

Lang lebe die Nacht

Thilo Corzilius, Feder & Schwert

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