Wenn die Nacht beginnt

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  • Erschienen: Januar 2012
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Wenn die Nacht beginnt
Wenn die Nacht beginnt
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Carsten Kuhr
44°1001

Phantastik-Couch Rezension vonNov 2012

Victorianische Romance-Fantasy von der Stange

Seit Jahrtausenden wachen sie, die sich selbst Schattenwächter nennen, über die Welt. Unsterblich sind sie, und doch allein in ihrem Kampf gegen das Böse, das sich aufmacht, mittels Gewaltverbrechen den eigenen Tod zu besiegen. An materiellen Gütern mangelt es ihnen nicht, und doch sind sie arm, denn eine Verbindung zu den Menschen, Mitleid oder gar Liebe sind ihnen verboten. Ihre einzige Aufgabe, der sie alles Andere unterordnen besteht darin, die Dämonen in den Tartarus zu werfen. Und darin sind die gut, sehr sehr gut - bis sie auf einen neuen Gegner treffen.

Lord Black ist einer, nein der Erfahrenste und Versierteste der Schattenwächter. Vor Jahren hatte er mit einem jungen Mädchen, das von einem Dämon als Geisel genommen wurde, Mitleid und heilte sie von ihren sonst tödlichen Verletzungen. Während Black anschließend in der Welt unterwegs war, den Dämonen die Stirn zu bieten, wuchs Elena im London des 19. Jahrhunderts als sein Mündel heran. Statt sich aber auf Bällen zu vergnügen, ihre Tanzkarten zu füllen und sich einen Gatten zu angeln, verdingt die junge Dame sich als Krankenschwester in einem der kostenlosen Hospitäler für Arme, ja will studieren und Ärztin werden.

Dass junge Frauen bestialisch ermordet und zerstückelt werden, nährt nicht nur die Furcht vor dem Ripper, sondern bringt auch Lord Black wieder in die Themsemetropole zurück. Gegen seinen Willen von der emanzipierten, eigenwilligen Elena fasziniert, macht er sich auf, den Ripper zu jagen - der ihn dort zu treffen versucht, wo er verletzlich ist - in seiner Zuneigung für Elena ...

Viel Bekanntes, bunt gemischt macht noch keinen Bestseller

Die victorianischen Romance-Fantasy-Romane sind en vogue. Quer durch alle Verlage wird die Nachfrage nach entsprechendem Lesefutter mehr oder minder überzeugend gestillt. Vorliegender Roman, einmal mehr der Auftakt einer neuen Reihe und zudem ein Erstlingswerk, reiht sich daher in eine wahre Phalanx von Titeln ein.

Inhaltlich bleibt die Autorin dabei dem Gewohnten verpflichtet. Es gibt die umwerfend charismatischen, wohlgestalteten Krieger mit übernatürlichen Gaben, die "Jungfrau in Not" und einen finsteren Plan der bösen Mächte, der unseren Helden an seine Grenzen führt.

Dass einmal mehr die Ripper-Morde als Kulisse und Bestandteil der Handlung herhalten müssen, ist vorliegend eher als Nachteil zu werten, als dass die Autorin daraus sonderlich Faszination zieht. Immer wieder blitzt im Text zwar ein wenig Tempo, Spannung und Faszination auf, letztlich aber entwickelt sich der Plot nicht stringent genug, bieten sich die Charaktere zu stereotyp dar. Kaum einmal überrascht die Handlung den Leser mit so nicht vorhersehbaren Entwicklungen, ich hatte bei der Lektüre immer den Eindruck, das Buch bereits einmal in einer etwas abgewandelten Form gelesen zu haben. Nun lese ich auch sehr viel derartige Romane, doch die fehlende Eigenständigkeit ist augenfällig.

Insgesamt gesehen eher nichtssagende Dutzendware ohne Tiefgang, Überraschungsmomente oder faszinierende Gestalten.

(Carsten Kuhr, November 2012)

Wenn die Nacht beginnt

Kim Lenox, -

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