Die Mars-Verschwörung
- Bastei-Lübbe
- Erschienen: Januar 2013
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Nichts mehr von Mars-Atmosphäre vorhanden
Jacob Stringfellow, genannt Durango, wurde konzipiert, um der Prinz des Mars zu werden. Die besten Eizellen wurden ausgewählt, um ihn zu erzeugen, er erhielt die optimale Ausbildung, jede nur mögliche Förderung wurde ihm zuteil. Sein Vater hatte alles bis in jede Einzelheit durchgeplant. Von all dem wusste Durango jedoch nichts. So war es nicht einmal Absicht, dass er die Pläne seines Vaters durchkreuzte, indem er sich entschloss, Regulator zu werden, ein Soldat einer Eliteeinheit mit strengem Verhaltenskodex, anstatt die vorherbestimmte Offizierslaufbahn einzuschlagen.
All dies erfuhr Durango jedoch erst sehr viel später (siehe Vorgängerband "Das Mars-Labyrinth"). Sogar einen "schönen Tod" hat ihm sein Vater verwehrt. Statt nach dem Versagen der gesamten Truppe wie alle anderen Selbstmord begehen zu dürfen, wurde Durango zu einem Dalit, einem Ausgestoßenen, der sich fortan als Söldner verdingen muss. Nur seine Regulator-Mitstreiterin Vienne schloss sich ihm an. Gemeinsam ziehen sie nun umher, um sich ihren Lebensunterhalt zu sichern. Ihre Zuneigung zueinander dürfen sie nicht ausleben, denn auch dies verbieten die strengen Regeln.
Nun, nach dem Tod des Vaters, erfährt Durango erst das ganze Ausmaß über dessen Pläne. Die Forschung der Regierung mit einem Virus schlug fehl und brachte die Dræu hervor, eine bestialische Rasse, der sich Durango mit seiner Truppe im Vorgängerband einen erbitterten Kampf lieferte. Nun versucht Durango, an die Pläne über das geheime Projekt zu gelangen.
In allen Belangen enttäuschende Fortsetzung
Wusste "Das Mars-Labyrinth" noch mit interessanten Schauplätzen zu überzeugen, die unterirdischen Höhlen des Mars noch für eine stimmige Atmosphäre sorgen, so vermisst man diese Vorzüge hier völlig. Die Handlung der "Mars-Verschwörung" könnte überall angesiedelt sein, nichts mehr von Mars zu spüren. Im Gegenteil: Das Kloster, in das es unsere beiden Protagonisten verschlägt, passt nicht so wirklich zum Mars.
Nur wenige interessante neue Charaktere (allesamt aus dem Kloster), da bot Band 1 auch etwas mehr, keine wirkliche Weiterentwicklung der bestehenden (hier bleibt außer Durango und Vienne nur noch die künstliche Intelligenz Mimi übrig). Meine Rezension zu Band 1 schloss ich mit Fragen, auf die ich mir Antworten in der Fortsetzung erhoffte. Leider auch hier Fehlanzeige.
Was bleibt, ist Action und Blut - unsere beiden Helden mehr tot als lebendig und wenigstens kein weichgespültes Ende. Schade. Nach dem halbwegs passablen Serienauftakt hatte ich mir hier mehr erwartet.
(Peter Kümmel, Februar 2013)
David MacInnis Gill, Bastei-Lübbe
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