Die Janus-Affäre

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  • Erschienen: Januar 2012
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Die Janus-Affäre
Die Janus-Affäre
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Carsten Kuhr
82°1001

Phantastik-Couch Rezension vonJun 2012

Ballantine und Morris bringen frischen Wind ins Steampunk Sub-Genre

Als Agenten für das Ministerium für außergewöhnliche Angelegenheiten haben es der Archivar Wellington Brooks Esquire und seine unfreiwillige, strafversetzte Partnerin Eliza Brown aus den Kolonien im Regelfall mit staubigen Akten und trockenen Berichten im Archiv tief im Keller unterhalb des Hauptquartiers zu tun. Schon einmal, in "Das Zeichen des Phönix" gelang es der überschäumenden, quirligen Eliza ihren neuen Partner dazu zu bewegen, seinen gemütlichen Platz im Keller und seine perfekte Tasse Assam-Tee zu verlassen und sich aktiv und natürlich höchst unerlaubt in den Außeneinsatz zu begeben. Als eine ganze Reihe von Suffragetten vor den Augen ihrer Anhänger und Gegner gleichermaßen spurlos verschwinden, ja sich in Luft auflösen, ahnt Eliza, dass etwas faul ist im Staate der Königin Vic. Wer lässt die Frauenrechtlerinnen verschwinden, warum und wichtiger noch wie? Die erneut illegale Suche unserer beiden fördert nicht nur bislang unbekannte Tatsachen über ihren Partner Wellington Brooks ans Tageslicht, eine alte Liebe taucht wieder auf und schließlich muss sie eine ungewöhnliche Allianz mit ihrer gefährlichsten Gegnerin eingehen, um das Rätsel zu lösen und vielleicht zu überleben ...

Tempo, Charme und Raffinesse - die Mischung stimmt

Schon der ersten Teil der kleinen Steampunk-Serie bewies, dass hier ein Autoren-Duo auf den Plan getreten ist, das bestens zu unterhalten weiß. Mit viel Tempo und Pfiff, mit Charme und Raffinesse zogen sie den Leser in ihren Bann und unterhielten bestens. Nun ist es immer schwierig, einem erfolgreichen und überzeugenden Auftakt eine gelungene Fortsetzung folgen zu lassen. Pip Ballantine und Tee Morris haben die Aufgabe mit Bravour gelöst. Ohne Brüche und dennoch frisch und neu bietet sich der zweite Band um Brooks & Brown an. Unsere beiden Hauptpersonen sind uns ja nun bereits bekannt, erhalten aber weitere Tiefe durch den Ausbau ihrer jeweiligen Historie. Dass dabei der auf den ersten Blick so knöchern-trocken Wellington Brooks für so manche Überraschung gut ist, sei erwähnt, dem Genuss der entsprechenden Szenen mag ich hier nicht vorgreifen. Auffallend, dass vorliegend die Nebenpersonen immer deutlicher ausgestaltet werden. Über diese werfen die Autoren ein bezeichnendes Licht nicht nur auf die beschriebene Gesellschaft, sondern auch auf die Geisterhaltung, die kulturellen Vorgaben und die glaubwürdig gezeichnete Art und Weise, wie man damals gedacht und gelebt hat. Auch wenn der Handlungsort selbst nach wie vor ein wenig unscharf bleibt, weiß uns diese Welt zu verzücken. Eben auch, weil die Autoren auch deren Schattenseiten - die strikte Klassentrennung der Gesellschaftsschichten, die Empire-First Denkart, den alltäglichen Snobismus durchaus in ihren Plot einfließen lassen. Daneben verzücken uns die munteren, frechen Dialoge zwischen unseren beiden Protagonisten. Der Handlungsbogen ist straff und ohne Brüche durchstrukturiert, bietet viel Spannung, Dramatik und Heldentum so dass man viel zu schnell am Ende angelangt ist und das Buch befriedigt, aber nach weiteren Abenteuer lechzend, schließt.

(Carsten Kuhr, Januar 2013)

Die Janus-Affäre

Philippa Ballantine, -

Die Janus-Affäre

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