Mallory und der Taschendrache

  • Bastei-Lübbe
  • Erschienen: Januar 2012
  • 0
Mallory und der Taschendrache
Mallory und der Taschendrache
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Carsten Kuhr
72°1001

Phantastik-Couch Rezension vonJan 2012

Der Schnüffler und der Showdrache

Da hatte unser allerliebster Schnüffler doch endlich einmal eine wirklich gute Idee. Es ist Valentinstag, und was macht man da? Richtig, man versucht seinen Mitmenschen eine Freude zu bereiten. Schwupps holt Mallory sein bestes, na ja, sie haben recht, sein einziges Hemd aus der Reinigung, bindet die Krawatte um, und hat vor, sich in Unkosten zu stürzen. Statt sein schwer verdientes Geld einmal mehr auf Flyaway zu setzen, will er seine Partnerin, Oberst Winnifred Carruthers, gepflegt zum Essen einladen.

Dumm nur, dass aus dem wirklich guten Plan nichts wird, betritt doch just, als er sich zum Date aufmachen will, ein neuer Klient sein Büro. Vorhang auf für Buffalo Bill Brody, der Drachenzüchter schlechthin. Brody ist sein Taschendrache abhanden gekommen, und dies ausgerechnet, bevor er am nächgsten Tag mit dem kleinen Feuerspeier auf der Ausstellung in Eastminister den ersten Preis holen soll. Stärkster Konkurrent von Flauschie, wie er seinen Taschendrachen liebevoll nennt, ist eine Chimäre - und die gehört Mallorys altem Bekannten Grundy, seines Zeichens Oberdämon New Yorks. Liegt der Fall wirklich so einfach - natürlich nicht. Und so macht Mallory sich begleitet von einer ganzen Entourage auf, Flauschie rechtzeitig vor dem Wettkampf zu finden ...

Irrwitzige Dialoge und skurrile Gestalten

Im dritten Band der Abenteuer John Justin Mallorys in einem magischen New York voller Trolle, Vampire und lebender Handys - fragen sie nicht, Telefonsex bekommt eine ganz neue Dimension - geht es wieder voll hinein ins aberwitzige Bauchmuskeltraining.

Ein Frump-Tower darf dabei ebenso wenig fehlen wie Anspielungen auf frustrierte Anfang/Mitte Vierzigerinnen, die sich selbst zu Valentin Postkarten senden, nur um vor den vermeintlichen Freundinnen mit ihren ach so vielen Eroberungen prahlen zu können.

Das hat viel Pep und Tempo - immerhin hat Mallory nur knapp zwei Tage Zeit, seinen Auftrag zu erfüllen - wenngleich der Roman nicht ganz so viele Ideen transportiert wie die ersten beiden Bände der Reihe. Bekannte Gestalten tauchen wieder auf, neue gesellen sich hinzu, so dass es nie langweilig wird. Dennoch ist eine gewisse Ermüdungserscheinung im m.W. letzten Teil des Zyklusses nicht zu übersehen.

Wer die ersten beiden Romane goutiert hat, für den gibt es ein willkommenes und unterhaltsames Wiedersehen mit bekannten Plätzen und Figuren, alle Neueinsteiger sollten aber auf jeden Fall mit den ersten Teilen beginnen.

(Carsten Kuhr, Juli 2012)

Mallory und der Taschendrache

Mike Resnick, Bastei-Lübbe

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