Shadowfever
- Ullstein
- Erschienen: Januar 2011
- 3
Hoffnung macht stark, Angst tötet
Jericho Barrens ist tot. Ich habe ihn mit meinem Speer erstochen - einfach so. Mein bester Freund, der Mann, der sein Leben für meine Sicherheit geben wollte, der mich gerettet und geliebt hat, tot. Und ich allein bin schuld. Der Unseelie-König ist ebenso hinter mir her wie mein alter Freund oder doch eher Feind Darroc - und ich werde sie beide umbringen. Mir ist egal, dass die Grenze gefallen, dass die Menschenreiche von den Unseelie und den Sidhe heimgesucht werden, dass meine Eltern entführt und meine Schwestern vom Sinsar Dubh, dem fleischgewordenen Buch niedergemäht wurden. Ich lebe nur noch für Eines - meine Rache. Wenn ich erst das Sinsar Dubh habe, kann ich mit diesem die Welt neu erschaffen - mit meiner ermordeten Schwester, mit Barren und ohne Seelie und Unseelie. Das ist mein Ziel, und nichts, absolut nicht wird mich aufhalten - selbst wenn ich buchstäblich durch die Hölle gehen muss ...
Enttäuschender Abschluss
Der Abschlussband der MacKayla Lane Serie führt die moderne Nach- und Weiterdichtung um die irischen Sagenwelt der Feen weiter. Wer nun aber bedacht hat, dass sich die Autorin auf alte Stärken besinnt, dass sie spannend und prickelnd wie zu Beginn ihres Zyklusses unterhält, der sieht sich getäuscht.
Statt einer faszinierenden Handlung voller Tempo und Esprit erwartet den Leser - Langeweile. Moning schwafelt - ich kann es nicht anders ausdrücken. Auf viel zu vielen Seiten berichtet sie uns inhaltlich brüchig und nicht eben stringent oder spannend von den Geschehnissen, die sich an die Ermordung Barrens anschließen. Das wirkt nicht nur umständlich konstruiert, sondern lässt auch jegliches Tempo vermissen. Auf mich wirkte das fast, als ob die Autorin ihre eigene Schöpfung aus den Augen verloren hätte. Der verschollene König der Seelie taucht ebenso auf, wie der vierte Unseelie-Prinz - letzterer wenigstens eine gelungene Überraschung im Buch - ansonsten fast nur gähnende Langeweile. Die anfänglich so kokette, sympathische Erzählerin ist nur mehr ein Schatten einstigen Glanzes. Nach einem fulminanten Auftakt in den ersten drei Bänden der Reihe fiel schon der Vorgängerband inhaltlich, wie von dessen handwerklicher Ausführung her deutlich ab. Vorliegender Abschluss reiht sich hier nahtlos ein. Ohne wirklichen Handlungsfluss, ohne rechte Triumphe wartet leider eine Enttäuschung auf den Leser.
(Carsten Kuhr, Januar 2012)
Karen Marie Moning, Ullstein
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