Der Sturz der Astronauten
- Heyne
- Erschienen: Januar 1975
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Sie sind zwischen Maschinen aufgewachsen, wurden von Maschinen trainiert, haben ihre ganze Ausbildung hindurch mit Maschinen zu tun gehabt und - sind selbst ein bißchen zu Maschinen geworden, die Astronauten der NASA. Sie funktionieren einwandfrei und perfekt, das wird von ihnen erwartet, sind bis zu einem gewissen Grad austauschbar geworden wie Maschinenteile. Und Helden der Nation sind sie beileibe nicht mehr, das waren höchstens die beiden ersten, die auf dem Mond standen; der dritte, oben in der Kapsel, zählte schon nicht mehr ganz dazu. Sie sind lustig und kameradschaftlich, obwohl sie sich unter den strapaziösen Trainingsbedingungen schon seit Wochen auf die Nerven gehen; sie fluchen nicht und beschimpfen, sich nicht, obwohl sie auf engstem Raum und unter menschenunwürdigen Bedingungen ihre körperlichen Bedürfnisse verrichten müssen. Sie passen zu dem Image, das die NASA ihnen verpaßt hat; die Show ist ohnehin immer schlechter zu verkaufen, das Publikum gähnt von Mission zu Mission vernehmlicher; jede Panne könnte zumindest Abstriche im Etat, wenn nicht verheerende Folgen nach sich ziehen.
Und da passiert es.
Als Oberst Richard Martin, der bis dahin tadellos funktionierte, allein im Mutterschiff den Mond umkreist, spürt er plötzlich das Irrationale seiner Situation und dreht durch. Um ein Haar hätte er die beiden anderen Astronauten hilflos auf dem Mond zurückgelassen. Die Sache läßt sich jedoch vertuschen, aber sein Abstieg nach der Heimkehr ist unaufhaltsam. Er hatte sich als "störanfällig" erwiesen. Er ist erledigt.
Als bei einer späteren Mission jedoch etwas Ähnliches passiert und das Raumschiff mit einer Ladung Wasserstoffbomben, die auf dem Mond hätten gezündet werden sollen, auf die Erde zurast, ist er die einzige Chance, mit dem Mann in der todbringenden Kapsel zu reden, weil er der einzige Mensch unter Tausenden von Maschinen ist, der sich in dessen Situation hineinversetzen kann.
Barry N. Malzberg, Heyne
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