Die Geliebte des Zeitreisenden
- Piper
- Erschienen: Januar 2011
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Der Heilige Gral und die Drachenwandlerin
Willkommen in der Welt einer nicht zu fernen Zukunft. Bei all der Überbevölkerung die heutzutage herrscht, kann man sich kaum vorstellen, dass die Menschheit einmal aussterben könnte. An Dummheit eingehen, sich gegenseitig hochjagen und vergiften, das sind glaubwürdige Optionen, doch dass die Menschen steril werden, dass immer mehr Paaren der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, das ist eine nicht so oft genutzte Ausgangslage.
Lucan ist als Archäologe auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Ja genau, Sie vermuten richtig - Jesus, Artus, der Becher, dessen Kräfte Krankheiten, ja den Tod selbst besiegen kann. Krankheiten aber auch wie Sterilität, die auch seine Schwester heimsucht.
Bei einer Grabung in Wales stößt er tief unter der Erde auf ein altes Pergament. Eine Karte, die eine Verbindung zur anderen Seite der Galaxis herstellt, einer Verbindung, die so unwahrscheinlich dies klingt, schon im Mittelalter bestanden haben muss. In Avalon, so verdichten sich die Hinweise, könnte der Gral versteckt sein.
Kurz entschlossen schleicht er sich auf dem Planeten ein und schließt sich der wissenschaftlichen Expedition an, die den Schild um Avalon senken will. Und er macht die Bekanntschaft der Hohepriesterin von Pendragon, der bezaubernde Cael. Nicht nur, dass es zwischen den beiden funkt, auch die Lösung der Rätsel ist nur gemeinsam möglich. Kaum gelingt es ihnen, den Schild zu senken, mischt sich das Militär ein. Unser ungleiches Paar, der Mann von der Erde und die Priesterin, die letzte der Drachenwandlerinnen, müssen überstürzt fliehen. Dann wird Lucan verletzt und Cael steht vor einer unmöglichen Entscheidung ...
Frauenliteratur - aber keine Schlechte - Pep, ein Schuss Erotik und überzeugende Figuren
In den letzten Jahren haben die paranormalen Fantasies die althergebrachten Frauenromane abgelöst. Ein schöner Körper, dazu das Verruchte eines übernatürlichen Wesens, und schon sank die einsame Dame von Welt in die Arme ihres Galans. Nachdem die Urban-Fantasy-Settings verbraucht und ausgelutscht sind, legt Piper mit diesem Roman, dem Auftakt einer Trilogie, Nachschub für Leserinnen vor, der ein wenig andere Wege geht. Natürlich wird auch vorliegend Liebe und Romantik groß geschrieben, verwöhnen, wenn auch relativ gemässigt, sexuelle Anspielungen die Leserin. Gepaart hat die Autorin dies aber mit zwei Mythen. Zum einen die alten Sagen um den Heiligen Gral und Artus, zum anderen die Welt der Zukunft mit interstellaren Reisen.
Das ist ein wenig arg viel, was da auf den Leser zukommt, mögen manche denken, wird diese abstruse Kombination überhaupt punkten können, ist das nicht von vorne herein zum Scheitern verdammt? Nun, der Inhalt ist, ich gebe es offen zu, gewöhnungsbedürftig, bietet sich dann aber erstaunlich vielschichtig und überraschend. Lässt man sich auf die Handlung ein, schaltet die Logik aus, so plätschert der Plot munter vor sich hin, gibt es jede Menge unerwarteter Wendungen und Entwicklungen, ja man wird, und hier hatte ich zu Beginn meine Zweifel, sogar nett unterhalten. Das geht weit über das sonst oftmals stumpfsinnige Aneinanderreiben von Körpern hinaus, ist zwar nicht unbedingt große Literatur mit Aussage, dafür aber nett und flüssig zu lesen. Fans der erotisch angehauchten Fantasy werden hier gut unterhalten.
Susan Kearney, Piper
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