Detektivin mit siebtem Sinn
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- Erschienen: Januar 2010
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Die Seherin und der Schnüffler
Abby Cooper lebte einmal ein ganz normales Leben - na ja, zumindest schien es so. In einer Bank ging sie ihrer eher nicht ganz so spannenden Tätigkeit nach, einen festen Freund hatte sie auch, und am Horizont hörte sie die Hochzeitsglocken bimmeln. Doch dann kam vieles anders als erwartet. Ihr soon-to-be-Bräutigam zog es vor, sich eine andere Mutter seiner Kinder zu suchen, die Bank wurde übernommen und Abby gekündigt. Wie gut, dass sie kurz davor wenigstens noch eine gute Freundin gefunden hatte. Bei dieser konnte sie sich nicht nur ausheulen, sondern mit dieser zusammen eröffnete sie eine in kurzer Zeit gut gehende Praxis als professionelles Medium.
Was ein Medium so macht, wollen Sie wissen? Botschaften von Toten weitergeben zum Beispiel, oder die Zukunft vorhersagen. Scharlatanerie werden sie nun denken, doch zumindest, was Abby anbelangt hat sie ihre Gabe wirklich, ihre Vorhersagen treffen tatsächlich ein.
Mit mittlerweile einunddreißig Jahren sollte sie sich aber so langsam doch nach Mr Right umschauen - und wie macht man das, wenn man a) kaum Interessen hat und b) nicht viel Zeit? Richtig, Date-Communities im Internet sind die das probate Mittel zum Zweck. Und wirklich lernt sie einen faszinierenden, gut aussehenden Mann kennen.
Doch dann schlüpft ihr beim ersten Date noch unbeabsichtigt heraus, dass sie weiß, dass ein vier-jähriger Junge, der entführt worden sein soll, von seiner Mutter getötet wurde. Kein Wunder, dass ihr Galan, immerhin von Beruf Polizeibeamter, misstrauisch wird. Schließlich gibt es so etwas wie Vorhersagen ja nicht, also muss Abby irgendwie in das Gewaltverbrechen verwickelt sein.
Kaum ist dieses Missverständnis aufgeklärt, wird eine ehemalige Klientin von Abby getötet. Statt Dutch, ihrem Verehrer aus dem Internet, die professionelle polizeiliche Ermittlung zu überlassen, mischt sich Abby aktiv ein - und gerät ins Visier des Mörders ....
Überraschend peppige Unterhaltung
Das kleine Büchlein steckt voller Überraschungen. Zunächst ist einmal der sehr nett und kurzweilig zu lesende Stil zu nennen. In der Ich-Form erzählt, geht eine muntere, so manches Mal selbstironische Kaskade einer sympathischen Frau auf uns hernieder, die, obwohl sie mit dem übernatürlichen lebt, mit beiden Beinen in der Realität wurzelt. Pointierte Beschreibungen von den wesentlichen Figuren inklusive ihrer selbst fesseln den Leser an die Seiten, beschreiben sie doch liebevoll und lustig die Figuren.
Vermengt wird diese Personenzeichnung dann mit einer übernatürlichen Ermittlung. Eine Mischung aus Detektiv- Krimi- und Thrillerelementen birgt die notwendige Spannung auf der Suche nach dem Serienkiller. Geschickt mischt die Autorin hier die besonderen Gaben ihrer Protagonistin unter, die ihr aber immer nur Hinweise geben, so dass für eigene Ideen und Handlungen genügend Raum bleibt.
Das liest sich flott und abwechslungsreich, besticht durch sympathisch gezeichnete Figuren und hält insbesondere für die Leserinnen eine Prise Romantik bereit. Zwar insgesamt nicht unbedingt umwerfend innovativ, aber flüssig zu lesende, amüsante Urban Fantasy der besseren Art.
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