Vampir sein ist alles
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- Erschienen: Januar 2010
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Die Hexe, der Vampir und der Gestaltwandler
Da hatte es unsere allerliebste Hexe Garnet Lacey doch endlich einmal wirklich gut getroffen. Die Inquisitoren der Römischen Kirche, die sich erneut auf ihre Fersen geheftet hatten, glauben, dass sie das Zeitliche gesegnet hat, das FBI schnüffelt ihr nicht länger nach, ihr vampirischer Ex-Lover hat sich verzogen und Sebastian, der durch ein Elixier unsterbliche Bluttrinker, hat ihr einen Heiratsantrag gemacht.
Seitdem er ihr aber einen Ring angesteckt hat, gerät sie ins Zweifeln. Ist Sebastian wirklich Mr Right für sie, wie wird das, wenn sie selbst alt und grau, ja hinfällig wird, und ihr Lover jung, knackig und sexuell aktiv bleibt? Kann das wirklich gut gehen?
Ihre Zweifel aber lösen sich zwar nicht in Wohlgefallen, sondern eher in Albträume auf, als Sebastian plötzlich und unerwartet verschwindet. Selbst sein ebenfalls unsterblicher Sohn, der immer wieder mit der Kirche paktiert, macht sich Sorgen um seinen Erzeuger. Als er andeutet, dass Sebastian sich in der Hölle befinde, läuten bei Garnet alle Warnglocken. Damit noch nicht genug verfolgt sie auch noch ein indianischer Gestaltwandler - dabei sollte sie sich doch eigentlich eher um weiße Kleider und Brautjungfrauen kümmern. Dass sich die Hölle als falsche Spur erweist, ist nicht wirklich hilfreich - denn plötzlich geht es um weit mehr: nicht weniger als drei Götter sind involviert, und sie alle wollen Garnet an den Kragen ...
Amüsant und unterhaltsam
Auch in der dritten Auflage der Erlebnisse der von einer Göttin besetzten Hexe aus einer amerikanischen Kleinstadt des Mittelwestens bleibt sich die Autorin treu. Ihre Ich-Erzählerin berichtet munter und flüssig nicht nur von ihren amourösen Abenteuern mit dem charismatischen Vampir-Beau, sondern sie lässt in ihren Text auch immer wieder Wicca-Beschwörungen und anderes okkultes Wissen einfließen. Der Mix aus spannend aufgezogenem Zwischenmenschlichen und einer actionreichen Rahmenhandlung und versiertem Einblick in Wicca-Zeremonien kommt nicht nur in den USA an. Natürlich ist das Gebotene nicht unbedingt tiefschürfend und wartet auch nicht mit großen Charakterstudien oder Entwicklungen auf, liest sich aber sehr nett, flüssig und unterhaltsam. Freunde der Spannung kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Leser-innen, die mehr an den zwischenmenschlichen, pardon zwischenvampirischen Verwicklungen interessiert sind. Dabei ist zu konstatieren, dass die Autorin ihre eigene Welt kaum ausbaut. Zwar tauchen vorliegend das erste Mal Gestaltwandler auf, doch die wirklich wichtigen Bestandteile des Plots ändern sich kaum. Es geht nach wie vor um Vampire, Götter und Hexen, so dass sich die Rezipienten nicht auf allzu viel Neues einstellen müssen. Routiniert geschrieben liest sich der erfreulich dünne Roman locker und amüsant an einem verregneten Nachmittag oder einer längeren Bahnfahrt durch, lässt einen die Zeit vergessen, so manches mal amüsiert mit- und auflachen, ohne dass man seine grauen Zellen zu sehr strapazieren muss.
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