Magie und Sex - eine brisante Mischung, die vorliegend nicht ganz punkten kann
Die Hölle ist los. Die in Tartarus gefangen Grigori wurden befreit, die Dämonenhorden wandeln frei auf Erden. Es gibt nur eine Macht, die die gefallenen Engel wieder in ihr Gefängnis zurücksenden kann - das Buch Samyaza, das zusammen mit dem natürlich ebenfalls verschollenen Schlüssel Salamos vielleicht das Armageddon aufhalten könnte. Doch beide sind seit Jahrtausenden verschollen. Wer auch immer sie als erster findet, wird über den Himmel, die Hölle und alles dazwischen, also auch unsere Erde herrschen.
Gestatten, dass ich mich vorstelle - Elizabeth Phönix, Seherin, Dämonenjägerin und - manchmal - Vampir. Als neue Anführerin obliegt es mir, den eigentlich bereits verlorenen Kampf gegen die Nihilim aufzunehmen und zumindest zu versuchen, den Weltuntergang aufzuhalten.
Um überhaupt eine Chance zu haben, musste ich selbst zu einem dunklen Wesen werden. So nahm ich nicht nur die Magie des Gestaltwandlers Sawyer in mich auf, sondern auch die vampirischen Kräfte meines Ex-Geliebten. Und wenn ich diese frei lassen, dann beginnen selbst die Dämonen, sich zu fürchten - und dies zu Recht!
Auf der Suche nach dem Schlüssel begegne ich meiner früher toten Mutter, bereise die Anderwelt, habe einmal mehr Sex mit wechselnden Wesen. Kombiniert mit jeder Menge Kämpfe und verstörenden Offenbarungen ist mein Leben also alles andere als langweilig - leider ...
Der Kampf geht in seine nächste Runde
Einmal mehr berichtet uns eine Autorin vom immerwährenden Kampf der - wenigen - Guten gegen die - vielen - Bösen. Und wie wir dies aus unzähligen Büchern kennen, unsere Protagonisten sind einmal mehr massiv unterlegen. Was macht man also - man sucht sich nicht ganz so feine Verbündete, die selbst den widerwärtigsten Gegnern das Fürchten lehren.
Das hat in seiner Ausgestaltung, gerade und insbesondere was die Gestalt Swayers, des indianischen Schamanen und Gestaltwandlers anbelangt, seinen Reiz und sorgt mit den Enthüllungen für Faszination. Allerdings, und dies ist dem Band deutlich anzumerken, verzettelt sich die Autorin immer mehr. Was als rasante Geschichte um die letzte Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse begann, das führt uns dieses Mal in die Anderwelt, nimmt Bezug auf ägyptische Mythen und kommt trotz aller Gewalt kaum voran. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Autorin Platz schinden wollte, dass man den Plot mühelos - gekürzt versteht sich - in ein anders, umfassenderes Werk hätte einfließen lassen können.
Die sexuellen Beschreibungen sind zwar recht explizit, doch glücklicherweise dosiert eingesetzt, so dass die Handlung dadurch kaum gestört wird.
Gestört fragen Sie sich jetzt, ja warum das denn? Weil die Verbindung zwischen Magie und Sex vorliegend nicht ganz stimmig wirkt. Zwar ist die Verbindung gerade bei Naturreligionen und Zauber bekannt, doch wird dies hier karikiert, wirkt schlicht aufgesetzt.
Ansonsten konzentriert sich die Autorin ganz auf die Kämpfe, die sich auch durchaus spannend lesen lassen. Also ein wenig zwiespältige Gefühle, wenn man an Blut denkt - und ein Ende nicht in Sicht.
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