Der eiserne Skorpion

  • Bastei-Lübbe
  • Erschienen: Januar 2010
  • 2
Der eiserne Skorpion
Der eiserne Skorpion
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Carl-Olof Schulzke
65°1001

Phantastik-Couch Rezension vonFeb 2010

Nicht genial, aber gute Unterhaltung

Die Menschheit wird von ihren eigenen Schöpfungen, den Künstlichen Intelligenzen geführt, denn sie machen es wesentlich besser als jede menschliche Regierung davor. Aber auch die beste intergalaktische Regierung führt Krieg, da die Prador, gigantische krebsartige Aliens, in Menschen Appetithäppchen sehen. Zu allem Überfluss sind sie auch gut bewaffnet, schwer zu töten und intelligent. Nach mehreren Jahrzehnten Krieg beginnt die Menschheit langsam die Oberhand zu gewinnen, als die jungen Rekruten Ian Cormac, Carl Thrace und Yallow N'gar in den Krieg ziehen. Man schickt die drei auf den Planeten Hagren, einen Planeten, der recht frisch erobert wurde. Die Gesellschaft erholt sich von der langen Alienbesatzung, einem Umfeld, das perfekt für Separatisten geeignet ist, die gegen die KI rebellieren.

Gleichzeitig wird eine zweite Geschichte erzählt, die sich um Ian Cormacs Kindheit dreht und um eine Kriegsdrohne, die wie ein Skorpion aussieht. In den letzten Kapiteln verschmelzen die beiden Geschichten, bis die letzten Geheimnisse aus Cormacs Vergangenheit auf dem Tisch liegen. Durch diesen Mix gewinnt der Leser einen guten Blick auf die Gesellschaft dieser Zeit. Auch "Der Eiserne Skorpion" spielt im Polity-Universum (für Verfassung, Regierung, Staatswesen), in dem der englische Autor fast alle seiner Romane angesiedelt hat. Allein über Ian Cormac gibt es bereits fünf Bücher, hier finden wir, wie er in seine Rolle als ECS-Agent hineingewachsen ist.

Nüchtern und leidenschaftslos

Dem Autor macht es Spaß, Kleinigkeiten am Rand zu analysieren, etwa warum ein Operationsroboter leicht an ein Monster erinnert oder die Zivilisten in einem intergalaktischem Transportzentrum praktisch neben militärischen Verwundetentransporten reisen. Diese kleinen Details zeichnen ein lebhaftes Bild, und es fällt einem nicht schwer, sich diese Welt vorzustellen.

Neal Asher beschreibt seine Charaktere sehr gekonnt und schafft immer wieder Raum, um dem Leser neue überraschende Seiten zu zeigen. Er präsentiert Situationen oder Konflikte relativ nüchtern und leidenschaftslos. Somit überlässt er dem Leser die Auslegung und Bewertung dieser Situation. Zum Beispiel an Knotenpunkten des Romans, an denen eine Lösung den Einsatz massiver Gewalt erfordert.

Die Hauptstory ist nicht genial, aber gute Unterhaltung. Zum Ende hin wird die Story besser und interessanter, und es wird klar, dass das Buch die Vorgeschichte einer anderen Geschichte erzählt. Neal Asher beschreibt seine Charaktere sehr gekonnt und schafft immer wieder Raum, um dem Leser neue überraschende Seiten zu zeigen.

Asher schreibt seit 2000 hauptberuflich und ist 1999 mit den Kurzgeschichten "Sucker" and "Mason's Rats III"für den British Fantasy Society Award nominiert worden und 2002 für SF Review Best Book designation für "The Skinner - der blaue Tod".

Der eiserne Skorpion

Neal Asher, Bastei-Lübbe

Der eiserne Skorpion

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