Kriegerin der Lüfte
- Heyne
- Erschienen: Januar 2009
- 0
Ein gemütliches Couch-Buch
Die Pferdereiterin Larkyn macht Ferien bei ihrer Freundin Hester. Als sie das Stallmädchen Rosella und ihre Familie besuchen, fallen Barbaren aus dem Wildland in das kleine Fischerdorf ein, töten die Daheimgebliebenen und verschleppen Kinder als Sklaven. Mit der langen Friedenszeit ist es nun vorbei. Doch Fürst Wilhelm entscheidet sich nicht dafür, irgendetwas gegen die Barbaren zu unternehmen. Er sabotiert den Rat und widmet sich lieber seinem Ziel, ein geflügeltes Fohlen an sich zu binden. Gemeinsam mit Wilhelms jüngerem Bruder Frans, der sich nicht der Politik verbunden fühlt, macht sich Meisterin Winter auf den Weg ins Wildland.
Konflikte zu schwach
"Die Wolkenreiter - Kriegerin der Lüfte" ist der zweite Band nach "Schule der Lüfte". Wir erwarten, auch laut Covertext, dass es hauptsächlich um die Geschichte der Bauerntochter Larkyn geht, die im ersten Band die Hauptperson war. Natürlich spielt sie weiterhin an hervorragender Stelle, doch die Heldin dieses Bandes ist Pferdemeisterin Winter. Wir erwarten ebenso einen großen Konflikt durch den Überfall der Barbaren, doch letztendlich gibt es diese eine Rettungsaktion der zwei entführten Kinder und damit ist der Fall auch schon erledigt. Die Wildländer tun der Pferdemeisterin dann auch noch leid, weil sie so arm sind. Naja: nette, seichte Fantasy für abends auf der Couch. In der ersten Rezension hatte ich geschrieben, dass sich Bishop gegen Ende des ersten Bandes warm geschrieben hat. Das finden wir auch im zweiten Band. Der Stil ist angenehm und flüssig. Im Vergleich zum ersten Band haben wir mehr Konflikte, und das Geschehen um Fürst Wilhelm spitzt sich zu. Doch die wirklichen Überraschungen bleiben aus, auch weil die Wildlandgeschichte so schnell beendet ist. Und Bishop bedient immer wieder zu viele Klischees.
Etwas unglaubhaft stellen sich die politischen Ränkeschmiede und Verwicklungen um den Fürsten dar. So blind kann doch kein Politiker sein. Nach allem, was sich der Fürst leistet, müsste das Veto gegen ihn viel stärker ausfallen. Die Figur der Pferdemeisterin Winter hat an Tiefe und Stärke gewonnen. Was sich im ersten Band als Mangel an Charakterentwicklung darstellte, hat Bishop im zweiten Band zumindest mit der Figur besser hin bekommen. Mehr Magie hat der Leser leider nicht bekommen, es bleibt bei den geflügelten Pferden und dem Geschlechtsumwandlungstrank für den sadistischen Fürsten.
"Kriegerin der Lüfte" ist empfehlenswert für diejenigen, die wissen möchten, wie es im Fürstentum Oc weiter geht, sonst braucht man es nicht zu kaufen.
Louise Marley, Heyne
Deine Meinung zu »Kriegerin der Lüfte«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!