Die dunklen Fälle des Harry Dresden (5) - Silberlinge
- Blanvalet
- Erschienen: März 2023
- 3
„Die Relikte Jesu und der Schnüffler von Chicago
Dreißig Silberlinge hat Judas für seinen Verrat vor rund 2000 Jahren erhalten. Dreißig Silbermünzen, die gefallenen Engeln nun als Anker dienen, um Menschen zu verführen. Und die Macht der Gefallenen richtet sich dieses Mal auf Chicago, genauer gesagt, auf einen Mann, noch präziser: auf Harry Dresden.
Der aber hat - zunächst zumindest - erst mal andere Sorgen. Der Vatikan heuert den chronisch finanzschwachen Detektiv an, das aus Turin gestohlene Leichentuch Jesu wieder herbeizuschaffen, und der rote Hof der Vampire fordert ihn zum Duell auf Leben und Tod. Damit immer noch nicht geschunden genug, taucht Susan, die Liebe seines Lebens wieder auf, und macht mit ihm Schluss.
Der Charme von Columbo verbunden mit den Kräften Merlins
Dass und wie dies alles miteinander verwoben ist und wie Harry einmal mehr seinen dürren Hals aus der mehr als engen Schlinge zieht können Sie nachlesen, wenn Sie sich den neuesten Roman aus dem Hause Knaur besorgen. Und wie gewohnt werden Sie ihren Obolus nicht bereuen.
Seit Jim Butcher seine Urban-Fantasy-Reihe um den Zauberer und Detektiv Harry Dresden begonnen hat, belegen seine Romane regelmäßig die ersten Plätze der US-Bestsellerlisten. Eine TV-Adaption folgte, deren deutsche Synchronisation gegenwärtig ansteht, und nach Büchern gefragt, die sie gerne lesen, antworten erstaunlich viele renommierte Autoren mit dem Namen Butcher.
Was aber macht den Reiz dieser Titel aus? Statt - wie sonst mittlerweile üblich - seine Leser mit herzzerreißenden Gefühlwirrungen und -irrungen zu langweilen oder mit rasanten nonstop Verfolgungsjagden und jeder Menge Action zu überfahren, präsentiert der Autor uns einen Mann als Protagonisten, der wahrlich kein typisches Heldenmaterial zu sein scheint.
Ein Underdog, ein Verlierer mit Columbo-Charme, mit dreckigen Klamotten und chronischer Geldnot, dabei aber eben auch mit dem Herz auf dem rechten Fleck. Das weckt Mitgefühl und Hochachtung, hat sich doch eben jener Magier bewusst dafür entscheiden, den Menschen zu helfen und sich nicht als machtbesessener Despot in erster Linie um sich selbst zu kümmern. Dass er dabei selbst nur zu oft Prügel auch von seinen Kollegen bezieht, trägt nur dazu bei, unser Interesse an ihm und seinem Schicksal aufrechtzuhalten.
Mit diesem Pfund der Selbstlosigkeit, seiner ein wenig trotteligen, aber liebeswürdigen Art und seinem sturen Dickkopf erobert er die Herzen der Leser - sicherlich auch Ihres, wenn sie ihm eine Chance geben - es lohnt sich.
Jim Butcher, Blanvalet
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