Tarean - Erbe der Kristalldrachen
- -
- Erschienen: Januar 2009
- 2
High Fantasy nach bewährtem Konzept
Im ersten Teil der Tarean Trilogie hat unser junger Held den Hexenmeister Calvas besiegt und die Königreiche von dessen dunkler Herrschaft befreit. Nun ist er seit Monaten zu Gast bei den geflügelten Taijirin in den Wolkenbergen. Nachdem die Albin Auril ihn verlassen hat, suhlt er sich in Selbstmitleid. Dass Moosbeere, das Irrlicht, sich zu ihm hingezogen fühlt, verdrängt er. Zu sehr gibt er sich seinem Liebeskummer hin, schlagen doch in seiner Brust zwei Herzen - wen nur liebt er mehr, das Irrlicht oder die Albin?
Da kommt es gut, dass ihn ein geheimnisvoller Hilferuf zurück an den Ort alten Glanzes und Gloria ruft. In den Ruinen der geschleiften Burg At Arthanocs, tief unter den einstigen Hallen Calvas´, findet er angekettet und versklavt einen eingekerkerten Kristalldrachen. Dieser bittet ihn, seine vom Herrn der Tiefe in den Dunkelreichen gefangen gehaltenen Artgenossen zu befreien.
Doch nicht nur eine neue Aufgabe findet Tarean in der Höhle unter At Arthanoc, auch ein alter, längst besiegt geglaubter Feind kehrt zurück. Der Geist des dunklen Calvas sucht und findet Körper, die ihn beherbergen, um Rache an seinem Bezwinger zu nehmen. Auf dem abenteuerlichen Weg zu den Dunkelreichen sammelt Tarean alte wie neue Gefährten um sich, wird gejagt und verflucht, verliert Freunde und Geliebte, nur um in den Tiefen des Dunkelreiche auf den Herren der Tiefe zu stoßen - eine Auseinandersetzung, die er nicht gewinnen kann ....
Solide Deutsche Wertarbeit auf ausgetretenen Pfaden
Bernd Perplies hält sich auch im zweiten Band seiner High-Fantasy Saga an das erfolgsversprechende Konzept - wie schreibe ich einen erfolgreichen Fantasy-Roman. Die Queste des jugendlichen Helden im Kampf gegen das Böse, magische Waffen und Hilfsmittel, böse Gegner, ein wenig Romantik und einige faszinierende Settings, das Gebotene hält sich an alles, was aus Rollenspielszenarien bekannt und erprobt ist.
Das liest sich vorliegend deutlich flüssiger als im ersten Band, wobei insbesondere im Mittelteil des Buches einige stilistische Holprigkeiten bei den Dialogen nicht zu übersehen sind. Dennoch hat sich der Autor verglichen mit dem Auftaktroman fortentwickelt. Seine Gestalten sind vielschichtiger und damit interessanter gezeichnet, die Handlung abwechslungsreicher, und die Geschehnisse wie auch die zu beklagenden Verluste prägen unsere Truppe und machen sie damit lebensechter.
Das Pfund, mit dem der Autor wuchert, sind sicherlich seine Gestalten. Zu den bekannten Wolflingen und Werbären, den Alben und den Taijirin gesellen sich Wolfskatzen, Kristalldrachen und hundegesichtige Krieger. Luftpiraten, Stammesnomaden und zwielichtige Händler reichern das bunte, exotische Bild weiter an. Natürlich ist die Rückkehr des besiegt geglaubten Calvas ein altbekannter Zug, der Ausgang der Queste selbst vorhersehbar, lediglich die Opfer, die es zu beklagen gilt überraschen hier doch etwas.
Das ist Fantasy, die in die Richtung David Eddings oder Dave Duncans zielt, unterhaltsam, durchaus abwechslungsreich und kurzweilig, die dem Freund derartiger Werke einige vergnügliche Stunden zu bereiten weiß, auch wenn man auf die großen Neuerungen im Handlungsschema vergebens wartet.
Deine Meinung zu »Tarean - Erbe der Kristalldrachen«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!