Der Cartoonist
- Festa
- Erschienen: Januar 2004
- 1
Horrorroman von der Stange
";Ihre runden, angsterfüllten Augen fixierten Scott mit dem Blick sicherer Todeserwartung, einem Blick, in dem das gleiche rote Feuer flammte wie in den Augen des Kätzchens, als es mitten auf der Straße erstarrt war. Im Licht der Scheinwerfenkegel erschien sie blass, ja fast transparent, gespenstisch und unwirklich..."
(Prolog)
Drei Anwärter auf ein Medizinstudium töten unter Drogeneinfluß bei einem Unfall ein junges Mädchen. Ohne Zeugen lassen sie die Leiche verschwinden. 16 Jahre später werden sie von der Vergangenheit eingeholt. Ein Insasse einer psychatrischen Abteilung scheint von dem Verbrechen zu wissen.
In der Klinik, in der Scott Bowman, einer der Unfallbeteiligten, inzwischen als Psychologe arbeitet, wird er auf einen Patienten aufmerksam, der wie besessen Comicbilder malt. Mit Schrecken muß er feststellen, dass dessen Bilder Wirklichkeit werden. Als seine Frau und seine Tochter auf den Bildern des Cartoonisten in Lebensgefahr erscheinen, versucht er dieses Schicksal abzuwenden. Als er herausfindet, dass es eine Verbindung zu dem Unfalll vor 16 Jahren gibt, ist es schon zu spät.
Ich weiß, was du vor 16 Jahren getan hast
Die Handlung des Romans liest sich über weite Strecken wie eine Blaupause des Teen-Slashers ";Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast". Fairerweise muß man natürlich sagen, dass der Roman bereits 1990 entsanden ist, sich also wohl eher die Filmschreiber hier bedient haben. Die Personen hier sind allerdings bereits erwachsen und zumindest der Erzähler kann eine Familie und eine gesicherte Existenz vorweisen. Abweichend kommt das phantastische Element des hellsehenden (oder zukunftsformenden) Zeichners hinzu. Das ist eine nette Idee, die allerdings nicht konsequent genug umgesetzt ist.
Nach einem spannenden und temporeichen Anfang verliert die Geschichte leider sehr schnell ihren Drive und plätschert -zugegebenermaßen leicht und flott zu lesen, aber dennoch spannungsarm - vor sich hin. Gegen Ende, als sich die Identität des geheimnisvollen Zeichners enthüllt, gerät wieder etwas Fahrt in die Handlung. Leider zu spät und auch zu kurz vor Schluß.
Beim Stöbern ist mir aufgefallen, dass das Buch in Amerika schon mehrmals in verschiedenen Verlagen aufgelegt wurde und von den Lesern als durchweg ";sehr gut" bewertet wird (";One of the top 3 horror books I have ever read.").
Sean Costello, Festa
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