Die Götter von Amyrantha
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- Erschienen: Januar 2008
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Die Gezeiten und die Spannung steigen gnadenlos! Die Unsterblichen werden rührig
";Die Götter von Amyrantha" ist der zweite Teil der Gezeitenstern-Saga von Jennifer Fallon und wer Angst hatte, der zweite Teil könne gegenüber dem ersten Teil ";Der unsterbliche Prinz" abfallen, sei beruhigt. Es wird noch spannender, noch besser.
Auf Amyrantha steigen die Gezeiten und die Unsterblichen spüren, dass ihre Zeit wieder kommt! Sie werden aktiv, verlassen ihre Verstecke und versuchen in den unterschiedlichen Ländern durch Geschick, Intrigen und Gewalt in möglichst gute Ausgangspositionen zu kommen, um sich die Zentren der Macht unter den Nagel zu reißen, wenn erst einmal die Flut da ist.
Dabei sind sie allerdings einander spinnefeind, außer eine kurze Allianz nutzt ihren eigenen Zielen. Jaxyn, der Ex-Liebhaber von Arkasys Ehemann Stellan zeigt sein wahres Gesicht und bildet ein Team mit Kylia, um sich Glaebas Thron zu bemächtigen. Aber auch die Unsterbliche Syrolee, die Kaiserin der fünf Reiche will ihren Sohn mit der erst zehnjährigen Prinzessin Nyah verheiraten und somit die Herrschaft von Caelum sichern. Aber Nyah flieht und findet Unterschlupf bei der Unsterblichen Malalyce, die zurückgezogen in den Bergen lebt und am liebsten in Ruhe gelassen werden will. Allerdings hält sie das nicht zurück, die Bruderschaft des Tarot zu unterstützen, den geheimen Zirkel, der die Unsterblichen vernichten will. Auch der unsterbliche Prinz Cayal ist wieder mit von der Partie. Er ist hin- und hergerissen zwischen seiner Liebe zu Arkady und seinem tiefsten Herzenswunsch: endlich zu sterben. Lukys, der ehrgeizigste und geheimnisvollste Unsterbliche will ihn überraschenderweise dabei helfen. Offensichtlich hat er einen Weg gefunden, dass Unsterbliche umgebracht werden können. Allerdings verfolgt Lukys damit seine ganz eigenen Pläne, er will sich zum Gott aufschwingen.
Fesselnde Intrigen in einer faszinierenden Welt
Aber auch die Menschen haben alle Hände voll zu tun. Arkady, die junge Fürstin von Lebec muss ihrem Gemahl Stellan auf diplomatischer Mission nach Torlenien begleiten. Die Sitten in diesem Land, wo Frauen nur tief verschleiert ausgehen dürfen und als eigenständige, denkende Person nicht so wirklich wahrgenommen werden, irritieren die selbstbewusste Fürstin zutiefst. Allerdings findet sie in der kaiserlichen Gemahlin eine mächtige, aber auch gefährliche Freundin. Denn auch sie ist nicht wirklich, wer sie vorgibt zu sein. Dann muss Arkady fliehen und fällt Sklavenhändlern in die Hände. Declan, der Erste Spion des Königs versucht sich den teuflischen Plänen der Unsterblichen entgegen zu stellen und Arkady aus der Ferne zu helfen. Beides gelingt eher schlecht als recht. Als der König und die Königin einem scheinbaren Unfall zum Opfer fallen, überschlagen sich die Ereignisse.
Brillante Fortsetzung, die man kaum aus der Hand legen will
Es ist alles wieder da: Perfekt durchdachte Intrigen, faszinierende Charaktere voller Tiefe und Entwicklung. Die Geschichte um die Unsterblichen, deren Schicksal gar nicht so angenehm ist, wird gekonnt weitergesponnen und ist voller überraschender Wendungen. Trotzdem bleibt die Handlung absolut nachvollziehbar und logisch, ein seltenes Gut bei Fantasy. Die schillernden Charaktere, allen voran der Erste Spion, die Crasii Tiji, die wie ein Chamäleon mit der Umgebung verschmelzen kann, Arkady und - natürlich - Cayal der unterbliche Prinz sind mit Bravour auf die Bühne zurückgekehrt.
Jennifer Fallon ist schon einige Jahre älter als ihre australischen Fantasy-Kolleginnen und das merkt man wohltuend. Die Situationen sind vielschichtig, gerade die Liebesgeschichten ertrinken nicht in Teenie-Kitsch, sondern sind schlau ausbalanciert, vor manchen Dialogen möchte man lachend den Hut ziehen, so intelligent und gut sind sie. Wenn man die letzte Seite verschlungen hat, der den Leser mit einem gemeinen Cliffhanger zurücklässt, will man eins: mehr!
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