City of Ashes
- Arena
- Erschienen: Januar 2008
- 40
Düsterer Folgeband - die Schattenjägerwelt ist kein Kindergarten
Die erste Faszination mit der Welt der Schattenjäger ist für Clary verflogen. Am liebsten würde sie einfach ihr altes Leben zurück. Sie hat zwar ihre Mutter gefunden, aber sie liegt bewusstlos im Krankenhaus und die Ärzte können ihr nicht helfen. Ihr bester Freund Simon ist irgendwie mehr geworden als ihr bester Freund und auch wenn das für Simon die Erfüllung all seiner Träume ist weiß Clary nicht so recht, was sie davon halten soll. Sich auf seine Liebe einzulassen wäre eine schöne Flucht vor der Realität. Aber es gibt nun mal die verwirrende Welt der Schattenjäger und als Verbindung zu dieser Welt vor allem Jace, gutaussehend, sarkastisch und wie sich heraus gestellt hat: ihr Bruder. Außerdem will Clary ihre Mutter retten und dafür muss sie anscheinend den abtrünnigen Schattenjäger Valentin finden, ein Bösewicht erster Kajüte.
Eine Mordserie hält die Schattenwelt und Clary in Atem
Die Handlung schließt an den Vorgängerband City of Bones an, so dass man sofort wieder "drin" ist, ohne das Rückblenden der Geschichte die Spannung nehmen. Clary hat heraus gefunden, dass sie Schattenjägerblut in sich trägt und ihr Vater der bösartige Abtrünnige Valentin ist. Das ist schon eine harte Nuss. Wenigstens erklärt dies aber warum sie Runen erschaffen kann, die ihr und den anderen Schattenjägern helfen können in dem Kampf gegen das Böse. Allerdings bedeutet das auch, dass sie vielleicht eine direkte Verbindung zu einer Mordserie hat. Schattenweltler werden ermordet, es scheint ihr Vater dahinter zu stecken und Jace scheint hin- und hergerissen zu sein zwischen den Kampf gegen das Böse und die Loyalität eines Sohnes.
In City of Ashes taucht Clary und man selbst als Lesender tiefer in die Schattenwelt der Dämonen, Vampire, Werwölfe und magischen Wesen ein und bekommt neue Facetten und Details nahe gebracht, ohne dass sich je die Spannung verliert. Nebencharaktere kommen mehr und besser zum Zug: Alec und (mein persönlicher Liebling) Magnus glänzen in ihren schwulen Rollen (sicher für die USA immer noch ein büschen gewagt, danke Clare!) und auch Luke ist eine schöne Bereicherung. Auch wird Simon in eine Art in die Welt hinein gezogen, die ihm gut tut, denn er ist nicht länger nur "der gute etwas nervende Möchtegernfreund" von Clary. Gut gemacht.
Der Fall Jace
Der heimliche - na gut nicht so heimliche - Star des Buches ist Jace. Weder Clary noch Jace wissen so recht wie sie miteinander umgehen sollen, seit dem sie erfahren haben, dass sie Geschwister sind. Sie kennen sich kaum, und doch ist da eine Verbindung, die beide eigentlich zähneknirschend als romantische Liebe gedeutet hatten, wenn auch nur für sich selbst und heimlich widerstrebend. Und nun sind sie Bruder und Schwester! Jace kann trotzdem oder erst recht mit der neu aufkeimenden Beziehung von Clary zu Simon nichts anfangen und auch Clary muss zugeben, dass niemand ihr so wichtig und sie so mit seiner Art aus der Fassung bringen kann wie Jace.
Natürlich steckt hinter der eisigen und arroganten Fassade von Jace wie es sich gehört ein doch weicherer Kern, den der Leser langsam aber sicher mit bekommt. Nach außen spielt er den harten Kerl, aber als er von seiner Ziehfamilie verstoßen wird ist er zutiefst verletzt und brennt dafür allen zu beweisen, dass er kein Lügner ist. Dann gerät er in die Gefangenschaft der Inquisition. Na Bravo!
Schlagfertigkeit in jeder Hinsicht und verbotene Liebe
Es gibt wieder viel zu tun in diesem Buch action-technisch. Valentin heißt es die Stirn bieten inklusiver Kampfszenen, die sich gewaschen haben. Dem gegenüber ist das Knistern zwischen Jace und Clary zum Greifen nah, doch Geschwisterliebe? Hm! Die Frage ob sie wirklich blutsverwandt sind ist für die Beiden wie auch für den Leser recht nervenaufreibend und spannungstechnisch ein cleverer Schachzug.
Fazit: Die Stimmung in diesem Band ist weit ernster und düster, aber auch hier schafft Clare smarten Schlagabtausch-Humor einzustreuen und bietet Spannung, Romantik und Action. Nett!
Verena Wolf im September 2013
Cassandra Clare, Arena
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