Showdown für Clan Korval
- Atlantis
- Erschienen: Januar 2008
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Space Opera - eine fast vergessene Spielart der SF feiert neue Triumphe
Die bekannte Galaxis wird von verschiedenen Clans beherrscht. Sie alleine bestimmen über Wohl und Wehe der Planeten, ihre Handelsschiffe verbinden die Systeme miteinander, bringen Waren, Lebensmittel und Medikamente.
Einer dieser Clans,der auf Liad beheimatete Clan Korval geriet ins Visier der Abteilung für Innere Angelegenheiten. In einer konzertierten Aktion begannen Agenten und Attentäter überall in der Galaxis die Niederlassungen der Familie anzugreifen, ihre Führer auszuschalten. Doch so einfach lässt sich ein Korval nicht abservieren. Längst hat die Familie sich auf Plan B besonnen, zieht sich zurück und sammelt ihre Kräfte, um dann entschlossen und mit aller Macht zurückzuschlagen ...
Ohne Vorkenntnis der ersten Teile nicht zu verstehen - für Fans aber ein spannendes Lesevergnügen
Im fünften Teil der Sage - die Bände 1 bis 3 erschienen bei Heyne, nachdem Random House die Serie einstellte, wechselte der Zyklus zu Atlantis, bei dem auch eine Neuauflage der ersten Teile in Vorbereitung ist - werden die aus den ersten Romanen bekannten Handlungsträger erstmals vereint ins Zentrum eines Buches gestellt. Dabei setzten die Autoren die Kenntnis der vorhergehenden Bücher voraus, ohne die der Leser der verschachtelt, zunächst verwirrend aufgebauten Handlung nicht wird folgen können.
Selbst ich, der ich die ersten Teile der Saga verschlungen hatte, hatte so meine liebe Mühe, mich in der Handlung zurechtzufinden. Eine wie auch immer geartete Einführung, eine Zusammenfassung fehlt ebenso wie ein Glossar. Zur Ehrenrettung des Verlags darf ich hierzu anmerken, dass dies bei den US-Originalausgaben nicht anders ist. Die Bände erscheinen in den USA ebenfalls bei einem Kleinverlag, haben sich aber aufgrund Mundpropaganda zu einem veritablen Bestseller gemausert.
Und das Gebotene überzeugt auch, hat man sich erst einmal wieder eingelesen, erneut. Neben der faszinierenden Eigenschöpfung der Liaden-Clans erwartet uns erneut eine waschechte Space Opera abseits der in den letzten Jahren so angesagten Military-SF-Zyklen.
Fasziniert verfolgen wir mit, wie einer der Liadenfürsten auf einem abgelegenen Planeten beginnt sich eine Machtbasis aufzubauen. Im Kampf gegen die lokalen Verbrecherfürsten, die ihre Gebiete absolut und nur zu oft despotisch beherrschen, muss er sich zunächst etablieren, bevor er daran gehen kann, den Raumhafen unter seine Gewalt zu bringen. Auf seinem Weg begegnen ihm intelligente Bordell-Betreiberinnen ebenso wie uneinsichtige Paten und deren Schläger, sorgt er sich um die seinem Schutz unterstellte Bevölkerung und beginnt, fasziniert beschrieben, zivilisatorische Einrichtungen zu lancieren.
Das liest sich packend und interessant, wartet mit einer Menge bekannter Versatzstücke entsprechender Erzählungen auf, setzt diese aber in den Liaden-Kontext und nutzt so Bekanntes, um damit die eigene Schöpfung zu bereichern. Der Cliffhanger, mit dem der Roman dann abbricht, wird die Wartezeit bis zur Veröffentlichung der Fortsetzung, die bereits für Anfang 2013 vorgesehen ist, lang werden lassen.
(Carsten Kuhr, November 2012)
Sharon Lee, Atlantis
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