Lems Roman "Eden" und die phantastisch-grosteke Erzählung "Die Maske" haben bei der oberflächlichen Betrachtung nur wenig miteinander zu tun. Im Roman sind es Raumfahrer, die zur Notlandung auf dem Planeten Eden gezwungen werden, ein Planet, der wie ein Opal im All funkelt und dessen Zivilissation sich menschlichen Erkennungsvermögen gänzlich zu verschließen scheint. In der "Maske" tritt eine Maschine in Aktion, die auf den Tod eines Gegeners programmiert ist, und nur der Zufall bietet ihr die (heimlich gewünschte) Möglichkeit, das ihr einmanipulierte Ziel zu verfehlen. Genau hier liegt der Berührungspunkt beider Texte. Wie soll man sich verhalten, wenn man auf Dinge trifft, die nach überkommenen Normen nicht akzeptabel sind? Die Menschen haben trotz aller ihrer Grenzen die Freiheit, Entscheidungen zu treffen, die Maschinenkäfer nicht. In der Verbindung von erkenntnistheoretischen und moralischen Fragen liegt der Reiz dieser beiden Prosaarbeiten.
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