Als Jason Taverner, Sänger und Unterhaltungskünstler, der allwöchentlich 30 Millionen Fernsehzuschauer begeistert, eines Morgens in einem schäbigen Hotelzimmer erwacht, muss er bestürzt feststellen, dass niemand ihn kennt; weder sein Manager, noch sein Publikum, ja nicht einmal seine Freundin können sich an ihn erinnern. Doch nicht nur aus dem Gedächtnis seiner Mitmenschen scheint er getilgt zu sein, sondern auch aus den Archiven und Datenbanken der Polizei - und damit erweckt er natürlich deren Aufmerksamkeit.
In der Welt, in der er sich mit einemmal befindet, hat er nie existiert, doch sonst scheint sie völlig mit der seinen identisch zu sein: Die USA werden von einer allmächtigen Polizei regiert; die - um die vielbeschworene "freiheitlich-demokratische Grundordnung" zu bewahren - brutal und rücksichtslos für "Ruhe" und "Ordnung" und aus ihrer nahezu unantastbaren Machtposition heraus und Willkür und Zynismus die Gesellschaft von allem "Abartigen" und "Unnatürlichen" säubert. Und Jason Taverner ist eine unnatürliche Exsistenz, er ist eine "Unperson.".
So beklemmend die Vision eines derartigen Polizeistaats ist, so berechtigt scheinen die Ängste, die der Autor hinsichtlich der "freiheitlich-demokratischen Grundordnung" seines Landes hegt. In seiner Abwesenheit wurde seine Wohnung durchsucht und verwüstet, verschiedene Wertgegenstände entwendet, offensichtlich um einen Einbruch vorzutäuschen. Es war bekannt geworden, dass Dick einen Roman über den Polizeiterror in den USA schrieb; die Unbekannten fanden das Manuskript nicht; der Autor hatte es bei einem Notar hinterlegt. Auf seine Anzeige hin unternahm die Polizei nichts.
Watergate war die spektakuläre Panne, ein Einzelfall war es gewiss nicht. Die bis zum kriminellen Delikt gehende Überwachung der Bürger ist offenbar längst allgegenwärtige Routine und reicht bis hin zur Einschüchterung unliebsamer SF-Autoren.
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