Drachenfeuer
- Bastei-Lübbe
- Erschienen: Januar 2002
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Überflüssige und fade Fortsetzung
Auf dem Planeten Thallspring wird der Widerstand der Rebellen gegen die Männer von Zantiu-Braun immer heftiger. Lawrence Newton gerät in einen Strudel unbarmherziger Gewalt. Die Situation gerät immer mehr außer Kontrolle, während die Stimmung innerhalb der Platoons nahezu auf den Nullpunkt sinkt. Lawrence kommen erste Zweifel an seiner Mission.
Dann überschlagen sich die Ereignisse und Lawrence nutzt die Gelegenheit, seine eigenen Pläne wieder ins Auge zu fassen. Nach wie vor ist er der festen Überzeugung, dass im Hinterland des Planeten ein großes Geheimnis auf ihn wartet; ein Geheimnis in Form eines unermesslichen Schatzes. Zusammen mit einer Handvoll Männer fasst er einen tollkühnen Plan. Was auch immer die Bewohner des Hinterlands vor den anderen verbergen, Lawrence ist fest entschlossen dieses Geheimnis zulüften. Eine abenteuerliche Schatzsuche beginnt.
Alles schon dagewesen
620 Seiten bietet der zweite Band/Teil um die Geschichte des Lawrence Newton und dem Drachentempel. Nach dem spannenden ersten Teil ist die Erwartungshaltung entsprechend hoch. Leider erwarten den Leser eine Reihe langatmiger Wiederholungen. Wie bereits im ersten Teil wird gekämpft, gemeuchelt und sabotiert. Irgendwann wird´s einfach langweilig und man hofft beinahe, dass sich Söldner und Rebellen endlich gegenseitig den finalen Garaus machen.
Alberne Liebesbeziehung im Telenovela Stil
Die ersten 100 Seiten des vorliegenden Romans hätte sich der Autor am besten ganz gespart. Die alberne Liebesbeziehung zwischen Lawrence und einer völlig durchgeknallten Flower-Power-Tante ist genau so überflüssig wie Dieter Bohlens Memoiren.
Wenn überhaupt, hätten hier 20 Seiten vollauf genügt. Der ganze Roman ist einfach hoffnungslos überladen. Hamilton wollte hier eindeutig zu viel. Die Handlung ist zu verworren und hier und da mangelt es auch an Logik. Eine wirkliche Überraschung bietet sich dem Leser nicht mehr, der Spannungsbogen fällt rapide ab, und die Ereignisse werden schließlich vorhersehbar. Das Ende dürfte dann auch nicht jedermanns Sache sein. Hier bewegt sich der Autor hart an der Grenze zwischen Kitsch und Romantik. Besonders die letzten zwanzig Seiten hätten eher in die Zeit eines Jack Vance gepasst.
Fazit
Lawrence Newton ist letztendlich keine Figur, die dem Leser lange in Erinnerung bleiben wird. Der ";Drachentempel"; ist kein Meilenstein der Science Fiction, bestenfalls guter Durchschnitt eines genialen Autors, der mit diesem Werk weit unter seinen Möglichkeiten bleibt. Mehr gibt es beim besten Willen dazu nicht zu sagen.
Peter F. Hamilton, Bastei-Lübbe
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