Flammenlied (Die vier Könige 1)
- Piper
- Erschienen: März 2024
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Ein bisschen diffus und ein bisschen schwülstig
Elfen, Zwerge, Paldine und Magier können sich in der Welt Selachis nicht ausstehen: Zu konfliktgeladen ist die Vergangenheit dieser Völker. Doch dann wird das Land von mysteriösen Waldbränden heimgesucht, für die es keine Ursache zu geben scheint. Der Zwerg Gjalar, die Elfe Tanaqui, der Feuermagier Kato und der Paladin Bowden raufen sich daraufhin zusammen und suchen die Ursache der Brände – ohne wirklich zu wissen, worauf sie sich da eigentlich einlassen.
Klassische Fantasy
Eine Quest, um die Welt zu retten, und ein Heldentrupp, der die Völker der Welt repräsentiert: Schon hat man die Grundlagen für eine klassische Fantasy-Geschichte zusammen. Plumpheit hat man angesichts der bekannten Strukturen jedoch nicht zu befürchten. Besonders die Figuren können in Bernhard Trecksels Werk glänzen. Alle Teilnehmer an der Aktion haben ihr eigenes Päckchen zu tragen, was sie aber vor ihren verhassten Mitstreitern zu verstecken versuchen. Trotz ihrer Abneigung zueinander, müssen sich die grundverschiedenen Akteure zusammenraufen, wollen sie das Rätsel um die Brände lösen. Diese angespannte Lage gibt der Geschichte das gewisse Etwas, und es ist spannend zu beobachten, wie die Gruppe durch die Gefahren dann doch zusammenwächst und Vertrauen zueinander fasst.
Da ist es auch fast schon nebensächlich, dass es eigentlich keinen richtigen Antagonisten gibt und wir Leser zusammen mit den Helden im Dunkeln stochern und nicht richtig wissen, was eigentlich zu tun ist. Doch es gab leider eine ganz andere Sache, die dafür gesorgt hat, dass ich das an sich interessante Buch einfach nicht zu Ende lesen konnte.
Unnötig mühsam
Hapert es an der Sprache und dem Schreibstil, ist es oft sehr schwierig für ein Buch noch überzeugen zu können – ganz egal wie spannend Figuren oder Handlung sein mögen. Leider ist eine eigenartige sprachliche Gestaltung auch diesem Werk zum Verhängnis geworden. Auf gewöhnungsbedürftige Art versucht sich Trecksel an einem poetischen Schreibstil mit sprachlichen Bildern, die ständig aus dem Lesefluss reißen. Das ganze Konstrukt wirkt dermaßen unpassend und erzwungen, dass für mich das Lesen ein ziemlicher Krampf war und ich es letztendlich auch nicht bis zum Ende geschafft habe. Nach jeder Lesepause war es wieder schwierig, in das Buch reinzukommen und durch die teilweise doch sehr schiefe Wortwahl und Phrasenbildung war das Lesen leider keine Freude. Angesichts der interessanten Figuren wünschte ich, es wäre anders gewesen.
Fazit:
Dass die spannenden Charaktere durch einen etwas planlosen Plot irren, hätte man noch gut verzeihen können. Der außergewöhnliche Stil ist aber das größte Problem in diesem Buch; den muss man wirklich mögen, um nicht schon nach dem ersten Kapitel das Handtuch zu werfen. Unbedingt vor dem Kauf reinlesen!
Bernhard Trecksel, Piper
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