Sense of Winter (Section 47 - Band 2)

Charlotte kann den Verrat von Henrika Hyde nicht vergessen, und so tut sie alles, um ihre Feindin aufzuhalten. Doch immer scheint diese einen Schritt voraus zu sein. Auch auf Burg Tannenbaum, wo ein wertvoller Rubin zu bewundern ist, taucht die Bösewichtin nicht auf. Dennoch kann sich Charlotte nicht ausruhen: Denn jemand hat es auf den Edelstein abgesehen - und geht dafür über Leichen ...

„Allerdings hatte sie während des Stromausfalls ihr glitzerndes Kleid durch ein neues Accessoire ergänzt: einen großen, silbernen Revolver.“

Dass Charlotte und ihr Kollege (und neuerdings Lover) Desmond die Maulwürfe in der paranormalen Geheimorganisation Section 47 ausschalten konnten, ist für sie nur eine schwache Genugtuung. Denn noch immer ist ihre ehemalige Vorgesetzte und nun Erzfeindin Henrika Hyde auf freiem Fuß und spielt Katz und Maus mit ihnen. Jetzt sind die beiden Agenten in den deutschen Alpen auf Burg Tannenbaum undercover, wo ein wertvoller, unbezahlbarer Rubin ausgestellt wird. Da Henrika Hyde Schmuck und Kostbarkeiten jeder Art liebt, hoffen Charlotte und Desmond, sie hier in die Finger zu kriegen. Doch dann entwickelt sich alles anders als geplant …

Gerade als Charlotte dabei ist, Informationen über Henrika zu sammeln, fällt der Strom aus und hüllt die ganze Burg und die geladenen Gäste in Dunkelheit. Schüsse fallen, und Charlottes Synästhesie, die sie Gefahren und Lügen erkennen lässt, schreit laut auf. Irgendwo scheinen sich die Agenten verkalkuliert zu haben und sehen sich nun einer anderen Gefahr gegenüber, die sie und alle Gäste das Leben kosten könnte ...

Ein Kurzroman für die Weihnachtszeit

Mit Sense of Danger hat die Reihe um Charlotte und Desmond gestartet, und die Ankündigung eines zweiten Teils, der sogar in Deutschland spielt und einen weihnachtlichen Touch versprüht, hat so einiges an Vorfreude ausgelöst. Da kann man schonmal vergessen, nach der Seitenzahl zu schauen - und ist dann stark verwundert, wenn das Buch vor einem liegt: Denn tatsächlich hat es nur knapp 200 Seiten und ist damit für Esteps Verhältnisse als Kurzroman zu verstehen, der zwar die Handlung nach dem ersten Band fortführt, aber eher eine Nebengeschichte öffnet.

Dementsprechend ist das Buch auch schnell gelesen und es gelingt der Autorin nicht, die Tiefe zu schaffen, die man sonst von ihr gewohnt ist. Vielmehr verläuft die Geschichte geradlinig, ohne wirkliche Überraschungen, dafür aber mit bekanntem Lesefluss. Charlotte ist gewohnt schlagfertig, Desmond charmant und die Bösewichte schön gemein, ehe sie einen auf den Deckel bekommen. Auch die Spannung bleibt nicht aus und die Kampfszenen sind zwar kurz, aber unterhaltsam geschrieben.

Die Szenerie auf Burg Tannenbaum versucht zwar etwas zu sehr eine „deutsche“ Atmosphäre zu schaffen, aber immerhin ist Atmosphäre vorhanden - und das ist mehr, als man von vielen mehrseitigeren Büchern vorgesetzt bekommt. In diesem Sinne ist man schnell in der Geschichte drin, auch wenn man allzu schnell wieder draußen ist.

Fazit:

Kurzweilig, aber spannend erzählt, mit dem gewissen weihnachtlichen Flair und einer guten Portion Action.