Dead Silence

  • Heyne
  • Erschienen: Januar 2024
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Dead Silence
Dead Silence
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André C. Schmechta
70°1001

Phantastik-Couch Rezension vonFeb 2024

Aliens auf der Weltraum-Titanic?

Als Claire Kovalik mit ihrer Crew Wartungsarbeiten tief im Weltraum durchführt und wieder zur Heimatbasis zurückkehren will, empfangen sie ein Notsignal. Das kommt nicht von irgendeinem Raumschiff, sondern von der Aurora. Die aber gilt seit über 20 Jahren als verschollen.

Erstes und einziges Luxus-Weltraumkreuzfahrtschiff

Die Aurora ist ein riesiges Raumschiff mit allem Komfort, den sich die wohlhabenden Passagiere nur wünschen konnten. 657 Personen befanden sich seinerzeit an Board. Das Design ist damaligen Ozeandampfern der Erde nachempfunden. Es ist das einzige seiner Art. Ihre Entdeckung könnte Claire und ihre Crew nun reich und unabhängig machen. Ein guter Zeitpunkt, denn Claire befindet sich auf ihrem letzten Wartungseinsatz, bevor diese überflüssig werden. Doch an Board der Aurora zeigt sich ein erschreckendes Bild. Grausam zugerichtete Leichen, mysteriöse Botschaften in Blut geschrieben und schon bald ereignen sich seltsame Dinge.

Zugegeben, die Idee einer futuristischen Titanic im Weltraum, die plötzlich nach langer Zeit wieder auftaucht und offenbar ein mysteriöses Geheimnis birgt, hat Erwartungen bei mir geschürt. Der Beginn von „Dead Silence“ gestaltet sich auch als ordentlicher Pageturner. Dass die Autorin schreiben kann, hat sie bereits mehrfach erfolgreich bewiesen. S. A. Barnes ist das Pseudonym der US-amerikanischen Schriftstellerin Stacey Kade. Hat diese aber bisher vor allem Romane aus dem Young Adult und Romance Genre veröffentlicht, begibt sie sich nun erstmals in den Weltraum.

Hauptfigur mit Trauma

Claire Kovalik steht im Mittelpunkt der Geschichte. Sie hat nach einem traumatischen Erlebnis Lebensmut verloren, ist von Selbstzweifeln geplagt, versperrt sich ihren Gefühlen, zeigt sich nach außen hart und abweisend, macht es als Teamleiterin ihrer Crew nicht leicht. Dass sie nach ihrem letzten Einsatz ausgemustert werden soll, hebt ihre Stimmung auch nicht gerade. Die Aurora kommt da zum richtigen Zeitpunkt. Trotz Bedenken und Zweifeln schließen sich ihr alle an, als es darum geht an Board der Aurora zu gehen.

Gerade die ersten Schritte und Erkundungen auf dem imposanten Weltraumkreuzer sind spannend erzählt und fesseln uns in Erwartung an die Entdeckung der möglichen Ursachen des Grauens ordentlich an die Seiten. Doch verliert „Dead Silence“ mit zunehmender Lesedauer leider einiges von seiner unheimlichen Atmosphäre. Das liegt am generellen Plot und der auflösenden Wendung, welche das Geheimnis um die Aurora enthüllt. Die ungewöhnlichen, anhaltenden Phänomene können nur kurz richtigen (Psycho-)Horror entfalten. Aus dem gigantischen Luxusschiff im Weltraum macht mir S.A. Barnes trotz manch gut erzählter Details insgesamt etwas zu wenig. Auch die Fokussierung auf die Hauptfigur Claire entpuppt sich nun als hinderlich. Ihr wechselhaftes Verhalten, die sprunghaften Gedanken und immer wieder ihre Selbstzweifel führen zu Wiederholungen. Der Roman bekommt unnötige Längen. Weitere Figuren werden kaum nennenswert entwickelt. Dass sich eine gute Prise Romantik wiederfindet, war zu erwarten.

Aber, knackige Passagen und packende Wendungen machen immer wieder Tempo, verschärfen die Situation an Board und motivieren auch uns auf der Aurora zu bleiben, um in Erfahrung zu bringen, wie es für Claire und ihre Crew wohl enden mag. Die sehen sich schon bald skrupellosen Gegenspielern gegenüber und so steuern wir auf ein dramatisches Finale zu.

Fazit:

Hier lauern keine blutrünstigen Aliens auf der Weltraum-Titanic und „Dead Silence“ entpuppt sich als weniger düster, als ich angenommen … und zugegeben, auch erhofft hatte. S. A. Barnes Weltraum-Debüt ist damit weniger ein nervenaufreibender Sci-Fi-Horror Roman, dafür ein - vor allem anfangs - atmosphärischer und insgesamt unterhaltsamer Sci-Fi-Mystery-Thriller mit einer mutigen Heldin in einem turbulenten Überlebenskampf auf einem besonderen Raumschiff.

Dead Silence

S. A. Barnes, Heyne

Dead Silence

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