Die Todesbotin
- Piper
- Erschienen: August 2023
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Überraschend starkes Buch
Eerie ist als Banshee zum Töten geboren. Doch als sie Adam umbringen soll, weigert sie sich. Wie kann der sanftmütige, naive Adam eine Gefahr für die fünf magischen Clans darstellen? Eerie will das nicht glauben, bringt sich und Adam dadurch aber in höchste Gefahr …
„Ich werde es nie verstehen, wie es dir Spaß machen kann, das Schoßhündchen des Rats zu sein. Mädchen für alles, immer auf Abruf bereit. Das ist doch kein Leben.“
Im Grunde hat Eerie ihre Rolle als Auftragskillerin nie in Frage gestellt. Als Banshee liegt ihr das Töten im Blut, und so hat sie jahrelang die Befehle des Rats befolgt und Menschen getötet, die irgendwann einmal zu Jägern werden könnten. Ihr Job erschien ihr wichtig: Die Jäger gehören einem Mönchsorden an, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, alle nichtmenschlichen Wesen zu töten – vordergründig, um die Menschheit zu schützen. Daher tötet Eerie selbst für eine höhere Sache.
Ihr Arbeitsort ist Edinburgh – wo die Dichte an fabelhaften Wesen am größten ist. Diese teilen sich auf in fünf Clans: der des Wassers, der Lüfte, des Todes, der Erde und des Lebens. Sie alle versammeln sich in der historischen Stadt und werden vom Rat an Regeln gebunden, an die sie sich zu halten haben. Eeries neuester Job ist daher anfangs auch nur wie jeder andere: Sie soll einen Mann töten – Adam – der aufgrund seines Erfindertalents in den Fokus des Rats gerückt ist. Eerie, die schon immer fasziniert von den Menschen war, zweifelt schnell daran, dass Adam irgendjemandem etwas Böses will.
Hin- und her gerissen zwischen Neugierde und Pflichterfüllung beginnt Eerie, Adam zu beobachten und zu analysieren, und entwickelt immer mehr Gefühle für ihn. Allerdings sind solche Gefühle gefährlich - und bald schon ist ihr Leben in Gefahr …
Eine gelungene Welt
Anfangs war ich skeptisch, als ich das Buch zur Hand genommen habe. Das Cover hat mich kaum angesprochen und nur der Text auf dem Buchrücken hat meine Neugierde geweckt. Die Innenseite des Klappdeckels hat mich dann auch nicht sonderlich beeindruckt, wobei die Aufzählung der einzelnen Clans schonmal einen interessanten Einblick geboten hat. Und schließlich war der Anfang auch nicht ansprechend, wobei der Schreibstil der Autorin zumindest einen Lesefluss geschaffen hat.
Dann aber verschmilzt man nach einigen Seiten mit der Geschichte und vor allem auch mit Edinburgh. Es ist wohl keine Stadt besser geeignet, um eine mystische und geheimnisvolle Kulisse aufzubauen, in die die vielen Fabelwesen perfekt hineinpassen. Was aber vor allem für Spannung gesorgt hat, ist die Mordserie, die neben Eeries Schwärmereien einen Teil der Story ausmacht. Auf diese Weise hat Carina Schnell zwei Stories miteinander verzahnt und zum Ende hin kombiniert. Die ein oder andere Wendung kommt sogar überraschend und zündet nochmal den Lesefluss an.
Zum Schluss gibt es dann auch noch einen spannenden Kampf, wobei dieser Potenzial für mehr gehabt hätte. Überhaupt ist es schade, dass so eine toll aufgebaute Welt nur für ein Buch konzipiert wurde. Es bietet sich definitiv Stoff für mehr – vielleicht hat die Autorin ja noch die ein oder andere Idee für weitere Geschichten.
Fazit:
Diese Urban-Fantasy-Story hat durchaus einiges zu bieten. Sehr schnell verliert man sich in der Geschichte und plant im Kopf eine eigene Reise nach Edinburgh
Carina Schnell, Piper
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