Das Reich der Asche - Realm Breaker 1

  • Penhaligon
  • Erschienen: August 2021
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Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Julian Hübecker
26°1001

Phantastik-Couch Rezension vonAug 2021

Eine schicksalshafte Reise beginnt

Eine Armee aus Asche erhebt sich – angeführt von einem finsteren Zauberer und einem rachsüchtigen Mann, der die zweite Stellung hinter seinem Bruder nie verwinden konnte. Nun ist das Reich Allwacht bedroht und kann ausgerechnet nur von einer Heldin gerettet werden, die nichts mit ihrem Schicksal zu tun haben möchte …

„Der Bullenreiter brüllte, seine Axt kreiste durch die Luft, um mit jedem Schwung neue Kehlen aufzuschlitzen. Rot und schwarz überzog es seine Rüstung, Blut und Öl.“

Corayne spürt es tief in ihr drin: die unbändige Lust auf Abenteuer und weit entfernte Länder, dieser umtriebige Drang, nicht stillzustehen. Doch ihre Mutter, eine gefürchtete Piratin, die all dies und noch mehr erlebt hat, erlaubt ihr nicht, sie zu begleiten, da so ein Leben voller Gefahren steckt. Doch in ihr fließt das Blut eines Spindelgeborenen. Ihr Vater hat bereits große Schlachten geschlagen, ehe er im Kampf gegen die Armee aus Asche starb. Zwar berührt sie der Verlust überhaupt nicht – schließlich durfte sie ihren Vater nie kennenlernen –, doch steckt in ihr nun eine Verantwortung, die sie nie haben wollte, und auf einmal ist das Abenteuer näher, als sie jemals gedacht hat.

Andry überlebt als Knappe nur um Haaresbreite den Angriff der Untoten und hat die mächtige Spindelklinge gerettet, ehe sie in die Hände der Feinde geraten konnte. Sie könnte den Ausgang des Kampfes zwischen Gut und Böse entscheiden, weshalb beide Seiten unbedingt in Besitz der Waffe kommen wollen. Dom, der einzige der Spindelkrieger, der ebenfalls überlebte, muss unbedingt das Schwert in seinen Besitz bringen und macht sich daher mit Corayne auf die Suche nach Andry. Mit der Zeit schließen sich weitere an, wodurch sich ein unausgeglichener Haufen aus Reisegefährten ergibt, die ganz eigene Motive verfolgen, aber dadurch nicht unwichtiger für den Ausgang der Mission sind.

Durchhaltevermögen benötigt

Victoria Aveyard hat nicht nur mich mit ihrer „Die Farben des Blutes“-Reihe begeistert, sondern auch Millionen Leser auf der ganzen Welt. Umso neugieriger dürfen die Fans der Fantasy-Autorin sein – doch mich hat sie mit dem Auftakt ihrer neuen Reihe enttäuscht. Zumindest der Text auf dem Buchrücken verspricht ein gewaltiges Epos, und die detailreiche und bunte Karte im Inneren des Buches macht Lust auf ein wohldurchdachtes Fantasy-Epos der Extraklasse. Dass die Karte zwar schön aussieht, aber die Orte kaum zu entziffern sind, soll erstmal nicht entmutigen.

Der lange Prolog hat es dann doch in sich, vor allem da direkt mit Begriffen um sich geworfen wird, die dem Lesenden nicht bekannt sein dürften, sondern erst im Laufe der Geschichte klar werden. Das ist in Fantasy-Büchern nicht unüblich, wird aber von vielen Autoren geschickter herangebracht, und wenn nicht, so gibt es zumindest ein Verzeichnis, in dem man bei Bedarf nachschlagen kann. Das wäre auch hier dringend nötig gewesen, weil Aveyard dieses Geschick nicht zeigen konnte.

Nur langsam geht dann die Geschichte weiter, die folgenden Kapitel sind durch ihre Länge zäh und dienen erstmal dazu, die Protagonisten kennenzulernen. Dabei steht Corayne klar im Mittelpunkt; man wird mit ihr aber nicht so richtig warm, die Beziehung zu ihrer Mutter ist bizarr und ihre Abstammung von den geheimnisvollen Spindelgeborenen will auch nicht richtig fruchten. Überhaupt sind diese ganzen „Spindel“-Begriffe ein großes Fragezeichen, wirken gezwungen in die Geschichte hineingepresst und stören den Lesefluss gewaltig.

Es ist im Grunde umso enttäuschender, weil man Victoria Aveyard als eine Fantasy-Autorin kennt, die mit Raffinesse und viel Magie ihre Protagonisten und Welten ausstattet, die die Leser in ihren Bann ziehen. Hier scheint sie sich aber ordentlich verrannt zu haben.

Fazit:

Der Auftakt eines Epos, der für manch einen mit Sicherheit das Abenteuer liefert, das es verspricht. Die zähen Kapitellängen und nicht miteinander zu vereinbarenden Elemente machen es für mich aber eher zu einem Flop.

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1

Victoria Aveyard, Penhaligon

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1

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