Das Heer des Weißen Drachen (Draconis Memoria 2)
- Klett-Cotta
- Erschienen: September 2018
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Gelungener Mitteilteil, der einige neue Erkenntnisse bringt
Der zweite Band der Trilogie setzt direkt an den Ereignissen des Vorgängers an. Hier wie dort begleitet der Leser die drei Protagonisten, aus deren Perspektiven die Geschichte erzählt wird: Lizanne begibt sich auf die Spur des verrückten Tüftlers und hofft auf eine Erfindung, die den weißen Drachen und sein Heer aufhalten und vernichten kann. Sie begibt sich dafür sogar in die corvantinische Gefängnisstadt Scorazin, dem schlimmsten Ort im Kaiserreich. Clay hatte, nach dem er das Blut des Weißen getrunken hatte, die Vision eines Ortes, an dem er sich ebenfalls die Lösung des Weiße-Drachen-Problems erhofft. Er reist mit den Freien um seinen Onkel auf Hilemores Schiff Richtung Süden. Tatsächlich findet er den Turm aus seiner Vision, mit dem, was er dort findet, hat er aber nicht gerechnet. Zusammen mit seiner Cousine Loriabeth und dem corvantinischen Offizier Sigoral wird er von Hilemore und den anderen getrennt, die die drei schließlich für tot halten und wieder gen Norden reisen.
Ein neuer Protagonist bringt eine interessante Perspektive mit
Zu diesen drei Perspektiven gesellt sich nun eine vierte: Sirus, den der Leser ebenfalls bereits aus dem Vorgängerband kennt, dort allerdings als Nebenfigur, nimmt eine sehr interessante Stellung ein, er wird nämlich zu einem Verderbten und damit in das Heer des Weißen eingegliedert. Ein kluger Schachzug des Autors, denn so erhält man auch Einblick in die Gegenseite, dem weißen Drachen, den Verderbten und den Plänen, die dort geschmiedet werden. Sirus ist auch auf andere Weise interessant, denn er scheint sich von den anderen Verderbten, die im Übrigen mental miteinander und mit dem Weißen verbunden sind, zu unterscheiden und könnte somit noch eine wichtige Rolle beim Showdown spielen.
Der Eroberungszug des Weißen zerstört die vorher bekannte Welt nach und nach. In Mandinorien und auf den Inseln hat das Zerstörungswerk viele Tote und Ruinen hinterlassen. Endlich erfährt der Leser auch einiges mehr über das corvantinische Kaiserreich. Dort hat man – noch – andere Probleme, einen Kaiser, der geistig nicht ganz auf der Höhe ist, und eine Rebellion.
Eine Reise in die Vergangenheit
Während es in der Gegenwart alles andere als rosig aussieht, macht der Leser mit einem der Protagonisten eine Reise in die Vergangenheit, und erlebt, wie Drachen und Blutgesegnete entstanden und warum dabei Kristalle eine wichtige Rolle spielten.
Wieder erzählt der Autor eine spannende, mit Steampunk-Elementen angereicherte Fantasygeschichte, die die Geschehnisse ein ganzes Stück weitertreibt. einige Überraschungen und interessante Charaktere, und durch die Perspektivwechsel immer wieder Cliffhanger bietet. Am Ende möchte man am liebsten sofort lesen, wie es weitergeht.
Fazit:
„Das Heer des weißen Drachen“ ist ein sehr spannender Mitteilteil, der viele neue Erkenntnisse bringt und gut für den Abschlussband vorlegt. Man darf gespannt sein, wie diese Trilogie enden wird, bisher ist sie ein gelungenes Lesevergnügen.
Anthony Ryan, Klett-Cotta
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