Königsfall - Der Verräter (Königsfall-Reihe 3)

In Königsfall verschärft sich die Lage: König Severn von Ceredigion wandelt sich mehr und mehr zu dem Tyrannen, als den seine Feinde ihn sehen, und auch Owen hadert zunehmend mit seiner Loyalität. Dass Evie in ihrer Ehe mit König Iago glücklich ist, sorgt bei Owen auch im privaten Bereich für Missmut. Von Gram gebeugt erkennt er, wie Severns Brutalität und Boshaftigkeit immer mehr auf ihn selbst abzufärben drohen. Doch dann schickt Severn Owen nach Brythonien, dessen geheimnisvolle Herzogin Sinia er zu einem unüberlegten Krieg mit Ceredigion provozieren soll. Die Distanz zu Severn und Sinias Einfluss sorgen bei Owen jedoch für einen Stimmungswechsel: Er wird einen Krieg anzetteln. Und er wird seinen König verraten.

Höllische Achterbahnfahrt

Nach dem fesselnden letzten Band, der die Erwartungen in enorme Höhen katapultierte, fängt der dritte und (vorerst) letzte Teil der Reihe verhältnismäßig ruhig an. Die Handlung zieht sich etwas, plätschert auf manchen Seiten regelrecht gemächlich dahin. Aber wer hätte ahnen können, dass dies nur die Ruhe vor einem gewaltigen Sturm ist, der seine Leser am Ende zwar gebeutelt, aber dennoch äußerst zufrieden zurücklässt. Jeff Wheeler brennt ein gewaltiges Intrigen-Feuerwerk ab, dass es nur so knallt. Kaum hat man eine Katastrophe verarbeitet kommt auch schon der nächste Schlag. Der dritte Teil kann deshalb mit Abstand als der beste der Reihe bezeichnet werden kann. Die Tiefe der Charaktere und die präzise Erzählweise werden einmal mehr deutlich, genauso wie Jeff Wheelers Gabe, immer wieder ungeahnte Wendungen aus dem Ärmel zu schütteln. Das Buch bleibt packend bis zum Schluss. Da lässt es sich auch über ein, zwei kleinere Schwächen hinwegsehen.

Verschwörungen, Verrat und ein bisschen mehr Fantasy

Beim Lesen wird schnell deutlich, dass der dritte Teil weitaus phantastischer daherkommt, als die beiden Vorgänger. Wo zuvor hauptsächlich auf rationale Zusammenhänge gesetzt wurde, spielt in diesem Band die Magie der Quelle eine ganz zentrale Rolle. Auf einmal werden die Charaktere nicht mehr nur durch ihren Verstand geleitet, eine andere Macht, die zunächst nicht greifbar erscheint, mischt plötzlich in dem Intrigen-Konstrukt mit. Dass der Fokus vermehrt auf das Mystische gelegt wurde, spiegelt sich auch in dem Umstand wider, dass sich Jeff Wheeler dieses Mal weniger an historischen Ereignissen, sondern vielmehr an der Artussage orientiert hat. Das mag zunächst ungewohnt, ja sogar fehl am Platze wirken, doch der Autor weiß, was er tut und führt am Ende alle Fäden gekonnt zusammen.

Fazit:

Grandioses Finale der Königsfall-Trilogie: Unglaublich mitreißend und rasant. Ein Glück, dass Jeff Wheeler bereits eine neue Reihe über die nächste Generation in und um Königsfall gestartet hat. Denn wer einmal mit diesen Büchern angefangen hat, will unbedingt mehr!