Wild Cards - Die Hexe von Jokertown (Wild Cards - Jokertown 3)
- Penhaligon
- Erschienen: Oktober 2019
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Menschen, Joker und Asse verfallen der Raserei – niemand ist sicher!
„Der Dunst erfasste sie und war körperlich spürbar. Er war warm und ranzig und schrecklich, eine widerwärtige Berührung, die Marcus mit einer ganzen Menge von Albtraumerinnerungen erfüllte.“
Franny, Normalo und Polizist beim NYPD, lässt unbeabsichtigt das größte Übel auf die Welt los. Eigentlich will er einen illegalen Kampfring zunichtemachen, nicht ahnend, dass es das einzige ist, das eine grausame Bestie zu zügeln vermag. Doch nun ist sie frei und dürstet nach Zerstörung. Nur die Asse des Komitees sind mächtig genug, um den drohenden Untergang aufzuhalten.
Wenn die Wut regiert
Sechs Helden ist es bestimmt, ein vernichtendes Monster aufzuhalten, und so die weltweite Apokalypse abzuwenden. Zum einen wäre da der Joker Marcus alias Infamous Black Tongue, der den Leib einer Schlange hat und den Oberkörper eines afroamerikanischen jungen Mannes; Barbara, bekannt als Babel, ist ein Ass, mit der Fähigkeit, jede Sprache der Welt zu kontrollieren; Bathsheeba alias Midnight Angel besitzt die Stärke und das Aussehen eines Engels; Franny Black ist ein Normalo ohne jegliche Fähigkeiten, der dennoch keine Konflikte scheut; Michelle alias Amazing Bubbles ist eines der bekanntesten Asse, die mit ihrer außergewöhnlichen Kraft, explosive Blasen zu bilden, bereits viele Schlachten geschlagen hat; und dann noch die Kriminelle Mollie, besser bekannt als Tesseract, die in der Lage ist, Teleportationstore zu öffnen, und so schnell von einem Ort zum anderen zu kommen.
Sie alle streben auf einen Countdown zu, der in Kasachstan seinen Anfang genommen hat. Hier hat die Hexe Baba Yaga über Jahrzehnte hinweg ihren Partner Tolenka am Leben erhalten, der durch ein Missgeschick ein schreckliches Wesen in sich einsperrte. Dieses dürstet nach Tod, Gewalt und Blut, und kann nur durch dieses gezähmt werden. Doch nun bricht es aus (wie es dazu kam, ist Teil der Handlung von Die Gladiatoren von Jokertown) und verpestet Talas, eine Stadt in Kasachstan, mit einem Nebel, der alles Infizierte in rasende Bestien verwandelt.
Babel, die das Komitee leitet, welches Asse in Krisengebiete schickt, stellt eine starke Truppe zusammen, um dem Problem Herr zu werden. Doch sie weiß nicht, welche Gefahren in Talas lauern. Und so sind selbst die mächtigsten Asse machtlos und müssen dabei zuschauen, wie ein Kamerad nach dem anderen dem Wahnsinn verfällt.
Um einiges stärker als die Vorbände
Mit seinen etwa 800 Seiten ist Die Hexe von Jokertown ein echter Klopper der Fantasy-Literatur. Wie auch in den beiden Vorgängern teilen sich einige Autoren die Schreibarbeit. Während im ersten Band Die Cops von Jokertown noch zehn Autoren am Werk waren, reduziert sich hiermit die Autorenschaft auf sechs. Das macht es vor allem viel übersichtlicher und nachvollziehbarer für den Leser.
Das Buch setzt nahtlos an den Vorgänger an. Wir befinden uns also im tiefsten Kasachstan, wo die böse Hexe Baba Yaga Joker bis auf den Tod gegeneinander antreten lässt. Doch recht schnell wird klar, dass sie damit etwas viel Böseres in Schach halten will. Somit ist der Text auf dem Buchrücken irreführend, da die Hexe weder das „entsetzliche Monster“ befreit hat noch für den Tod all der Menschen, Joker und Asse verantwortlich ist.
Nun sei darüber hinwegzusehen, denn das Buch ist so viel stärker als die anderen beiden Bände. Die Lage spitzt sich zu, Joker wie Asse versuchen eine allesverschlingende Macht zu vernichten, scheitern jedoch kläglich. Dabei wird es trotz der hohen Seitenzahl nicht langweilig. Jeder der Autoren weiß mit seinem Helden seinen Beitrag zu leisten und die Geschichte voranzubringen.
Das einzige Manko: So spannend all das war, so hat man sich zwischendurch dann doch gewünscht, dass die Geschichte schneller in Fahrt kommt. Nicht wegen fehlender Spannung, sondern weil die Geschichte zu genau erzählt wurde. Ein schärferes Tempo und das Buch wäre eine glatte Zehn geworden.
Fazit:
Sechs Helden kämpfen gegen die drohende Apokalypse: Spannung pur! Selten habe ich es erlebt, dass eine Reihe mit jedem Band spannender wurde. Unbedingt zugreifen!
George R. R. Martin, Penhaligon
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