Schwur der Kriegerin - Empire of Storms 3
- Heyne
- Erschienen: Januar 2018
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Herrlich nostalgisch-moderne Abenteuer-Fantasy
Willkommen im Imperium der Stürme, einem Inselreich, das sich seit Jahrhunderten auf die Auseinandersetzung mit einem Nachbarreich vorbereitet. Aus Furcht von der übermächtig scheinenden Nachbarn, die ihre Adeligen zum Teufel geschickt haben und in dem alle Bürger gleich sind, haben die Herrschenden eine fatale Entscheidung getroffen, und die Biomanten zu Schützern des Reiches ernannt. Mittels deren magischer Gaben, die sie anhand und mithilfe von gepressten oder schlicht gekidnappten einfachen Bürgern, zumeist Kindern, schulen und fortentwickeln wurde eine Art Status Quo erreicht. Allerdings hat sich die Herrschaft der Biomanten, deren Gaben der greise König sein seit 150 Jahren andauerndes Leben verdankt, verselbstständigt.
Red stammt aus einem der vielen Elendsviertel der Küstenstadt. Er hat sich als versierter Dieb einen Namen gemacht, ist ebenso talentiert, wie spitzohrig unterwegs und allgemein als liebenswerter Kerl bekannt.
Mittlerweile wurde er von den Biomanten verbessert und sollte als Attentäter ausgebildet, Angst und Schrecken verbreiten. Doch Red wäre nicht Red, wenn er seinen Hals nicht aus der Schlinge ziehen würde.
Seine Freundschaft mit dem Thronerben, mehr noch aber seine Allianz mit der Leiterin des kaiserlichen Geheimdienstes verschafft ihm die Gelegenheit, sich aus den Krallen der Biomanten zu lösen und Rache zu üben.
Gemeinsam mit seinen alten Freunden aus dem Slum stehen sie als letzte Bastion der Rebellion den Biomanten gegenüber. Als ein riesiger Oktopus die Stadt angreift, die Truppen den Kaiser verraten und der Palast gestürmt wird, erweist sich das gemeine Proletariat - wer hätte das gedacht – ebenso als letzte Bastion der Aufrechten...
Bekannte Archetypen neu und frisch präsentiert
Was sich in der Zusammenfassung als etwas chaotisches Durcheinander anhört, das entfaltet bei der Lektüre einen unheimlichen Sog. Die gesamte Trilogie - in den USA von Orbit eher verschämt als Taschenbuch in den Handel gebracht und auch nicht sonderlich erfolgreich - erweist sich in der Übersetzung als Überraschungserfolg.
Und dies zu Recht, liest sich die Geschichte des Diebes und Kerls aus der Unterstadt doch als modernes Fantasy-Cinderella-Märchen mit viel augenzwinkerndem Humor.
Dabei mixt der Autor geschickt jede Menge bekannter Fantasy-Versatzstücke - der Protagonist aus dem Slum, ein Dieb noch dazu, aber einer mit dem Herz auf dem rechten Fleck, das kennen wir. Dazu gesellen sich Freunde und Unterstützer, die alle eine nachvollziehbare Entwicklung - zum Besseren - durchmachen.
Nach und nach erschließt sich uns die Geschichte des Königreichs, die politische Machtpyramide und die geo-politische Situation. Dies ist auch einer der wenigen Punkte, die nach dem fulminanten Finale offen bleiben. Wie geht es weiter mit dem übermächtig zu nennenden, hoch industrialisierten Nachbarstaat mit seiner Demokratie - hier bleibt uns der Autor eine Antwort schuldig.
Ansonsten gibt es die gewohnten Opfer, die im Kampf zu zahlen sind, wobei es die beiden Hauptfiguren natürlich schaffen, zu überleben und zueinander zu finden. Doch dies war dem Fantasy-erfahrenen Leser von Anfang an klar, das "Wie" ist das Interessante. Und hier schafft es Skovron seine Leser an die Hand zu nehmen und nicht mehr loszulassen.
Fazit:
Mit hohem Tempo, unerwarteten Wendungen, packenden Gefechten und Kämpfen, fiesen Verrätern und mutigen Helden geht es also hinein - mit Volldampf- ins Abenteuer. Ach, gäbe es doch mehr derartige Fantasy!
Jon Skovron, Heyne
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