Im Bann der Lady Venus - Shaman Bond Band 8
- Feder & Schwert
- Erschienen: Januar 2017
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Shaman Bond einmal mehr zwischen allen Stühlen
Einst, vor gar nicht mal allzu langer Zeit, war er der angesehenste Agent der Droods – ja, ich meine die Familie, die sich seit Anbeginn der Zeiten darum kümmert, dass die Menschheit vor den Gefahren, die ihr aus anderen Dimensionen oder von verrückten Göttern und Monsterwesen drohen, geschützt wird. Sein Name Eddie Drood, besser bekannt unter seinem Decknamen Shaman Bond.
Dann legte Eddie sich mit einigen wirklich fiesen Gestalten an, sein Heim, seine Familie, ja die Welt selbst wurde zerstört und selbst ein Eddie Drood hatte es nicht leicht, das alles wieder gerade zu rücken.
Dass er in der Hexe Molly Metcalf endlich eine Frau an seiner Seite hat, die ihm das Wasser reichen kann, erwies sich da als recht hilfreich.
Jetzt aber sitzen er und seine Molly ziemlich tief in der Tinte.
Eddies Großvater wurde bestialisch ermordet, seine Eltern entführt. Der Erpresser, der sich nur als Stimme manifestiert, verlangt, dass Eddie ihm den Lazarusstein, mit dem man gerüchteweise Tote wiedererwecken kann, besorgt. Dass Gott und die Welt, inklusive seiner eigenen sehr nachtragenden Familie annehmen, dass Eddie seinen Großvater das Herz aus der Brust gerissen hat, trägt nicht eben dazu bei, die Aufgabe einfacher zu gestalten – führt die Spur doch zu einer Frau, die seit Generationen die Mächtigen der Dimensionen auf ihre ganz eigene, laszive Art verführt – Lady Venus...
Die Mischung stimmt dieses Mal nicht so ganz
Simon Green ist ein Autor mit zwei Gesichtern. Immer dann, wenn er eine neue Reihe beginnt, fährt er fulminante Geschütze auf, überrollt seine Leser förmlich mit Ideen, Tempo und markanten Sprüchen. Dann, nach ein paar Bänden lässt seine Begeisterung merklich nach, entsprechend faszinieren die Romane lange nicht mehr in dem Maße, in dem es der Leser und Fan eigentlich erwartet.
Dann, nach einer schöpferischen Pause, startet Green plötzlich wieder durch. Dass seine Serien miteinander verzahnt sind, dass Shaman Bond, die Nightside und Todsteltzer immer wieder interagieren, macht es für den Leser noch interessanter, Green ins Abenteuer zu folgen.
Dies vorhergeschickt wenden wir uns nun Greens neuester teutonischer Veröffentlichung zu. Bei Feder & Schwert – inzwischen zum Uhrwerk-Verlagsimperium gehörend – erschienen nicht nur die ausgezeichneten Nightside Romane, sondern auch seine wenigen Fantasy-Titel.
Daneben hat man, nachdem Lübbe die begonnene Shaman Bond Reihe nicht fortsetzen wollte, diese übernommen – und ähnlich wie bei Butchers „Harry Dresden“ erwies sich die auch merkantil als kluge Entscheidung, starteten beide Reihen doch erst bei F&S so richtig durch.
Vorliegender Band hält zum einen all das für seine Leser in Petto, was diese von einem Shaman Bond Titel erwarten. Also, jede Menge Krabumm, Geheimnisse satt, aberwitzige Situationen, überraschende Wendungen und bizarre Einfälle. Aber die Mischung stimmt dieses Mal nicht ganz. Es schleichen sich Längen in den Plot ein, Ungereimtheiten, die auch der Green-gewöhnte Leser dem Autor nicht durchgehen lassen wird. Das ist manches Mal einfach nur ein Bitzelchen zu viel des Guten, da hätte eine lebensbedrohliche Situation weniger dem Handlungsbogen gut getan. Wohlgemerkt, das Buch unterhält immer noch rasant und packend, die Kritik ist sicherlich Jammern auf sehr hohem Niveau, nur kann Green es einfach eben noch einen Tick besser, als vorliegend.
Als Fazit bleibt, dass das Buch, wie eigentlich alle aus der Shaman Bond Reihe gut, rasant und überraschend unterhält, es allerdings nicht an die besten Titel des Zyklusses herankommt.
Simon R. Green, Feder & Schwert
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