Die Dunkelmagierin - Der graue Orden 1
- Blanvalet
- Erschienen: Januar 2017
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Die angehende Magierin aus einfachen Verhältnissen in der großen Stadt
Die Bauerstochter Feja aus dem Langwald ist auf der Suche nach ihrem Vater. Seit dieser vor einiger Zeit in die Stadt aufbrach, um dort nach Arbeit zu suchen, hat sie von ihm nichts mehr gehört. Auf Schusters Rappen macht sie sich, unterstützt vom Kräutersammler Adach, auf. Kaum in der Stadt angekommen, erregt Feja das Interesse des Magiers Utor, der Fejas großes Potential erkennt und nicht ganz uneigennützig für sich und seinen Orden nutzen möchte.
So kommt das ungebildete Bauernmädchen nach Braake, in das Internat des Ordens, in dem die zukünftigen Magier ausgebildet werden. Dass sie sich trotz, oder vielleicht gerade wegen ihres Talents mit einem ihrer Mitschüler anlegt, dass sie ob ihrer Herkunft ausgegrenzt und belächelt, ja gehänselt wird, macht ihr den Aufenthalt nicht einfacher. Als sie in die Intrigen des Ordens verwickelt wird, ahnt sie, dass ihr Leben einfacher gewesen wäre, wenn sie zu Hause geblieben wäre - doch auch viel langweiliger.
Wird sie den Versuchungen, den Anfeindungen und den Intrigen widerstehen? Und was hat es mit der Prophezeiung der Weren, die sich vielleicht auf sie bezieht, auf sich?
Interessantes Setting, aber bei der Charakterzeichnung hätte der Autor noch Luft nach oben
Arthur Phillip, um bei dem Pseudonym zu bleiben, punktet in diesem High-Fantasy Roman insbesondere mit und durch seine sehr liebevoll und detailreich ausgearbeitete Welt. Mit den an skandinavische Vorbilder erinnernden Weren hat er ein interessantes Volk eingeführt; die Welt, ihre kulturellen Eigenheiten, Sprache und Topographie bilden das sorgfältige Gerüst, auf dem die Handlung dann fußt.
Inhaltlich erwartet den Leser dann zunächst ein bekannter Plot. Das talentierte, aber aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mädchen kommt in ein Eliteinternat, erfährt Erniedrigung und Anfeindungen, findet aber auch Freunde und muss sich durchsetzen. Allerdings mangelt es dem Text ein wenig an einer glaubhaften Figurenentwicklung. Feja bleibt über die gesamte Länge des Textes als Protagonist undeutlich, nie schlüpfte ich wirklich in ihre Haut, ihre Entscheidungen und Gefühle waren kaum nachvollziehbar.
Fazit:
So bleibt ein in sich abgeschlossener Auftakt einer Trilogie, der insbesondere mit der beschriebenen Welt punktet, allerdings Schwächen bei der Charakterzeichnung und Entwicklung aufweist.
Arthur Philipp, Blanvalet
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