Das Arkonadia Rätsel

  • Piper
  • Erschienen: Januar 2017
  • 1
Das Arkonadia Rätsel
Das Arkonadia Rätsel
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Carsten Kuhr
72°1001

Phantastik-Couch Rezension vonSep 2017

Die Fortsetzung, die keine ist

Dreißig Jahre sind seit den Ereignissen, die in „Omni“ beschrieben wurden, vergangen. Vinzent Akurian Forrester und Isdina-Iaschu, genannt Zinnober, sind als Reisende in die Dienste Omnis getreten, wurden biologisch verändert, und altern nun nicht mehr. Ihr Menschsein mussten sie ebenso wie ihre Namen aufgeben, als Jasper und Jasmin sind sie nun im Auftrag der Superzivilisationen unterwegs.

Insbesondere Jasmin aber tut sich schwer damit, dass alles so lange dauert, dass Omni ihnen nicht sofort alle Informationen zur Verfügung stellt. Ist Omni ihnen gegenüber aufrichtig?

Thrako, der Inper und ihr Mentor bei und zu Omni macht Jasper gegenüber deutlich, dass Jasmins Zweifel aufgefallen sind. Es wäre möglich, die biologischen Veränderungen rückgängig zu machen, ihr alle Erinnerungen an die letzten 30 Jahre zu nehmen und sie dann ein normales Leben als Mensch führen zu lassen. Vorher aber bekommen sie die Chance, eine erste richtige Mission für Omni zu absolvieren.

Samantha, eine erfahren Reisende und wie sie ein Mensch in Diensten Omnis, ist seit vier Jahren auf Arkonadia verschollen. Auf dem abgelegenen Planeten stranden aufgrund einer Besonderheit immer wieder Schiffe unterschiedlichster Völker. So hat sich über die Jahrtausende eine so nirgends anders auftretende Mischung aus Rassen und Zivilisationen auf dem Planeten angesiedelt und bewohnt diesen zusammen, wenn auch nicht immer einträchtig.

Alle vierhundertdreiundfünfzig Jahre wird der Planet von einer technologischen Inhibition heimgesucht, das alle Hochtechnologie, auch die der Omni, lahmlegt. Das Nerox, Verursacher dieser Störung, erweist sich in der Folgezeit als Königsmacher.

Wem auch immer es gelingt, ins Innerste des Nerox vorzustoßen, der wird mit Macht und Wissen beschenkt, die ihm zum Herrscher des Planeten machen. Allerdings ist dieses Kunststück bislang nur zwei Personen gelungen.

Eine derer, die es geschafft haben, nutzte dazu ein Werkzeug der Familie von Zirzo. Der alternde Werkzeugmacher ist durch seine langjährige Arbeit mit dem strahlenden Material Supra verseucht. Das Fieber hat ihn fest in seinem Griff, sein Ende ist absehbar. General Tailos will seinen Sohn in Innere des Nexos und damit auf den Thron schaffen. Er weiß, dass dies nur gelingen kann, wenn Zirzo seinem Sohn ein Werkzeug schafft.

Mit Hilfe eines Elixiers soll dem Siechenden 20 Jahre zusätzliche Lebenszeit geschenkt werden – Zeit genug, um das beste Werkzeug zu schaffen. Auf dem beschwerlichen und langen Weg zum vermeintlichen Ort, an dem das Nerox auftauchen soll, rettet Zirzo die verfolgte Samantha. Gemeinsam fliehen sie vor dem General, und weiteren Aspiranten auf die Herrschaftswürde.

Als die von Omni entsandten Agenten ins Sonnensystem kommen, müssen sie erkennen, dass die Beobachtungsstation Omnis auf einem der Monde überfallen und vermint wurde. Wer steckt hinter dem Angriff auf die Superzivilisationen, und wie wird sich dies auf ihre Mission auf dem Planeten auswirken?

Zwei Monate haben sie, bis der Nerox sich manifestiert, zwei Monate, in denen sie in Intrigen, Geheimnisse und Verrat verwickelt werden – und immer wieder auf die Statur einer betörend schönen, traurigen Frau stoßen...

Geruhsame Science Fiction abseits der sonst so angesagten Military-SF

Vorliegender Roman schließt an die Handlung des preisgekrönten >>Omni

Zwar begegnen uns bekannte Figuren, allerdings haben sich diese nicht nur äußerlich, sondern auch vom Wesen her gewandelt. Sie besitzen keine Verdauungsorgane und Fortpflanzungsorgane mehr, ernähren sich von reiner Energie sind aber nach wie vor wissbegierig, jedoch behutsamer in ihrem Vorgehen. Statt Kämpfen, statt rasanter Action und Gefechten werden die Konflikte hier mit Worten und Argumenten ausgefochten. So liest sich der Roman auch etwas anders, als sein Vorgänger.

Die immer wieder eingeschobenen Kapitel um Zirzo verlangsamen den Lesefluss, wirken zunächst fast wie Fremdkörper, die man nicht recht einordnen kann, und offenbaren dann erst im Verlauf der späteren Handlung ihre Bedeutung.

Insgesamt wirkt der Plot eher ruhig, ohne jegliche Hektik, dafür aber sehr interessant. Was an Spannung fehlt, wird durch die sorgfältige Zeichnung der Bühne Arkondia, die vielen interessanten Rätsel und die vielschichtigen Charaktere ausgeglichen.

Allerdings verschenkt der Autor ein wenig das Potential, noch mehr auf die Besonderheiten der verschiedenen Rassen, die zusammen leben müssen, einzugehen. Zu wenig erfahren wir über deren Besonderheiten, oftmals wird kaum deren Aussehen beschrieben.

Stilistisch flüssig, aber so manches Mal durch die vielen Schachtelsätze etwas mühsam, folgt man dem Autor durch einen Plot, der nicht ganz die Faszination von „Omni“ erreicht und etwas geruhsamer daherkommt ohne aber zu langweilen.

Das Arkonadia Rätsel

Andreas Brandhorst, Piper

Das Arkonadia Rätsel

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