Tanz des Blutes
- Heyne
- Erschienen: Januar 2017
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Outlaws, verbotene Liebe und viel Dramatik mit großen Gefühlen - das Erfolgsrezept der J. R. Ward
Die Bruderschaft der Black Dagger braucht dringend Nachwuchs. Frisches, junges Blut muss her, Rekruten werden gesucht und gefunden, die Ausbildung der aus allen Schichten der Vampir-Society kommenden Vampire beginnt. Mit dabei ist einer, der bislang als Outlaw durchs Leben ging. Axe entstammt einer verarmten, zerrütteten Familie. Die Mutter verließ ihn und seinen Vater, der dann von seinen Dienstherren aus dem Safe-Room ausgeschlossen grausam ermordet wurde. Seitdem lebt der junge Vampir von der Hand zum Mund. Den Strom haben sie ihm bereits abgestellt, einzig im nur für Mitglieder zugelassenen Sex-Club findet er noch Ablenkung von seiner Misere. Die Lehre bei der Bruderschaft ist seine einzige Chance, jemals mit erhobenen Kopf und intakter Ehre seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Als einer der angesehensten, erzkonservativen Adeligen einen Bodyguard für seine studierende Tochter sucht, bewirbt sich Axe nicht ahnend, dass die behütete Tochter aus besten Hause seine Hormone und sein Blu gehörig durcheinander bringen wird. Es kann, es darf eigentlich nicht sei - der namenlose verarmte Taugenichts und das Prinzesschen, doch das Schicksal meint es anders...
Gleichzeitig begleiten wir Mary und Rhage bei der Erziehung ihrer Pflegetochter Bitty. Dass diese von ihrme leiblichen Vater geschlagen, schwer verletzt und emotional missbraucht wurd hat Narben hinterlassen, tiefe Narben. Die beiden, die selbst keine Kinder bekommen können kümmern sich aufopfernd um die traumatisierte Kleine - bis sich deren leiblicher Onkel meldet...
Der Soap Charakter wird deutlicher
Auch im mittlerweile 29. Band der Endlosreihe um die Black Dagger bleibt die Autorin sich trau. Geschickt mischt sie altbekannte Versatzstücke von Liebesromanen mit dem Vampirthematik, gibt einen gehörigen Schuss Gewalt und plakativen, dreckigen Sex hinzu, fertig ist der neue Bestseller.
Vorliegend aber übertreibt sie es insbesondere ind er ersten Hälfte des Romane fast schon ein wenig. Zu sehr triefen die Gefühle, das Auftauchen von Bittys Onkel führt den Plot auf ein neues, emotionales Niveau. So sehr ich, als männlicher Leser, die Bände bislang, gerade wegen ihrer Ausgewogenheit zwischen reissend geschilderten Kämpfen und Actionszenen auf der einen Seite und den emotionalen Berg- und Talfahrten der Black Dagger auf der anderen Seite gemocht habe, hier hat Ward mich ein wenig verloren. Gra zu vorhersehbar war die Handlung, zu sehr erinnerten die letztlich stereotypen Handlungsweisen und altbekannten Situationen an andere Vorbilder. Das führte dazu, dass sich die Lektüre lange Zeit doch etwas hinzog und deutliche Ermüdungserscheinungen auftraten. Dass die Autorin dann versiert und routiniert doch noch die Kurve kriegte sei angemerkt, für meinen Geschmack aber hat sie zu lange gebraucht, um ihre Handlung wieder Fahrt aufnehmen zu lassen.
Fazit:
Die Serie kommt in die Jahre - soll heissen, Handlungsschemata wiederholen sich, die Anleihen bei Vorbildern werden deutlicher, es kommt zu Längen im Text.
J. R. Ward, Heyne
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