Söldnerehre – Die Paradox-Saga 2
- Heyne
- Erschienen: Januar 2017
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Military SF abseits der ausgetretenen Pfade
Devi Morris hat jede Menge Erfahrung in ihrem Job als Sicherheitsexpertin. Als königliche Elitekämpferin hat sie ihre Karriere begonnen, dann trat sie als Sicherheitsoffizierin der Crew der Glorreichen Narr bei. Leider weiß sie danach nicht mehr wirklich viel darüber, was ihr und dem Schiff zugestoßen ist. Ihr Gedächtnis wurde leergefegt, über sich, ihre Rolle an Bord und ihre Kameraden weiß sie nichts mehr. Nun die massiven Kampfschäden am Raumschiff und ihr verstorbener Kollege erinnern daran, dass offensichtlich etwas wirklich Dramatisches vorgefallen ist.
Erst langsam kommt Devi sich, den Geheimnissen des Kapitäns und ihrer vergessenen Liebe zum Koch der Narr auf die Spur. Dass sie, seitdem sie ein havariertes Raumschiff voll sterbender Aliens betreten und dort von einem der Wesen gebissen wurde, die Phantome sehen kann, eine Spezies, die aus einer anderen Dimension kommend in der Lage ist, ganze Planetensysteme mit ihren Bewohnern zu vernichten, weckt das Interesse der Kommissare. Unterstützt von jeder Regierung der Galaxis und den Fremdvölkern versuchen sie die Phantome, wo sie derer ansichtig werden, zu vernichten. Auf der Habenseite steht ein Symbionth, der ihnen mächtige Kräfte verleiht, im Soll versklavte Kinder, deren Kräfte bislang allein dafür Sorge trugen, die Wesen aus der anderen Dimension zu erkennen. Jetzt aber glaubt man in Devi die Retterin des Universums gefunden zu haben – ob diese die Queste nun annehmen will, oder nicht...
Skurrile Aliens, glaubwürdige Charaktere - so geht moderne Abenteuer-SF - sofern man die Durststrecke zu Beginn übersteht
Was war das letztes Jahr für ein Erlebnis – endlich einmal eine Military SF, die nicht nur mit überzeugenden Kampfbeschreibungen glänzen konnte, sondern auch skurrile Aliens, glaubwürdige Charaktere und eine rundum faszinierende Handlung anbot. Überall überschlugen sich die Kritiker, und auch die Leser sorgten für entsprechenden Absatz an der Buchhandelskasse.
Nun also liegt der Folgeband vor, respektive hinter mir. Dicker präsentiert sich das Buch, gut 500 Seiten legt uns die Autorin vor. Allerdings bietet sich der Plot zunächst ungewohnt zäh an.
Die Passagen, in denen unsere Protagonistin ihre Erinnerungen verloren hat wirken ein wenig, als seien sie mit der angezogenen Handbremse verfasst worden. Umständlich geht es zu, verwirrend eilt unsere Hauptperson durch die Handlung, der rote Faden geht ein wenig verloren.
Das ändert sich erst mit der Rückkehr der Erinnerungen. Ab diesem Zeitpunkt wirkt der Plot wie von der Leine gelassen, tritt die Autorin das Gaspedal bis zum Unterbodenschutz durch. Plötzlich und schon fast nicht mehr erhofft ist der Flair des ersten Teiles wieder da, gesellen sich zu den packend geschilderten Kämpfen interessante Verwicklungen, Geheimnisse und ungewöhnliche Aliens.
Insoweit wird jeder, dem der erste Teil gefallen hat auch hier zugreifen, zumal die Autorin noch weitere Fortsetzung im Gepäck hat.
Rachel Bach, Heyne
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