Die Bibliothek der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 3)
- Droemer-Knaur
- Erschienen: Januar 2016
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Passend zum Kino-Highlight der Abschluss der Besondere Kinder Trilogie
Vorhang auf zum dritten, und abschließenden Teil des Besonderer Kinder Trilogie.
Verborgen von der Welt, geschützt in Zeitschleifen gibt es sie, die besonderen Kinder. Sie alle haben ganz unterschiedliche phantastische Fähigkeiten, der Eine ist unsichtbar, die Andere kann fliegen, der dritte kann Bienen aus seinem Mund fliegen lassen und durch sie sehen, wieder eine Andere hat ein Loch in ihrem Bauch. Eigentlich könnten sie sich mit ihren Kräften zu den Herrschern der Welt aufschwingen, allein, dem mäßigenden Einfluss und der behutsamen Führung ihrer gestaltwandelnden Ymbrynen ist es zu verdanken, dass sie sich auf ewig in ihren Zeitschleifen, die auf der ganzen Welt verteilt sind, beschränken.
Doch ein paar der Begabten waren und sind mit dem ewigen Status Quo unzufrieden. Sie rebellieren, suchen willfähige Helfer und beginnen Jagd auf die besonderen Kinder und deren Gouvernanten zu machen. Mit Hilfe dieser wollen sie körperliche Unsterblichkeit auch außerhalb der Schleifen und sich selbst zu den Herrschern der Welt aufschwingen.
Man munkelt von einem vor Jahrhunderten verloren gegangenen Friedhof der Seelen, in dem in Urnen die besonderen Kräfte verstorbener Kinder auf denjenigen warten, der sie findet.
Jacob und Emma sind auf der Suche nach den entführten Kindern und den Ymbrynen. Die Spur der Wights, Hollows und deren Herrscher Caul führt sie in die victorianische Zeitschleife Devil's Acre, einem Ort, an dem sich die Ausgestoßenen, der Abschaum der besonderen Kinder gesammelt hat und vor sich hinvegetiert. Hier, in der Festung der Wights werden die Verschwundenen gefangen gehalten, gefoltert und missbraucht. Jetzt gilt es, zusammen mit neuen Verbündeten - ein Grimmbär sowie der Fährmann Sharon nehmen hier eine besondere Rolle ein - Caul bei dessen Versuch die sagenumwobene "Seelenbibliothek" Abaton zu finden und mit Hilfe Jacobs für sich zu nutzen, aufzuhalten - allein, der Gegner scheint übermächtig und unbezwingbar ...
Pünktlich zum Filmstart der als gelungen zu bezeichnenden cineastischen Umsetzung erscheint auch hierzulande der dritte Teil der Besondere Kinder Trilogie. Leider hat der Verlag dem Band im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern die Weihen des Hardcovers nicht angedeihen lassen, sondern veröffentlicht den Roman gleich als Taschenbuch.
Auch der Inhalt kann nicht ganz an die besonderen Eigenschaften der beiden Vorgänger anschließen. Zwar ist dies ein Klagen und Jammern auf hohem Niveau, doch ein klein wenig fehlen die besonderen, skurrilen Figurenentwürfe - trotz Sharon und dem Grimmbär - und auch die dem Band wieder beigegebenen phantastischen Bilder aus der Frühzeit der Photographie können vorliegend nicht ganz an die atmosphärisch so besonderen Aufnahmen der ersten Teile anknüpfen.
Inhaltlich ordnet sich vieles, ausgehend von der nicht wirklich bestechenden Darstellung der Zeitblase, dem sich lang abzeichnenden grossen Hollywood-Finale unter. Bis dahin reduziert Riggs seinen Ausflug in victorianische Elendsviertel auf einen strengen Geruch, mangelnde Hygiene, Menschen, die sich einer Droge hingeben und tagtäglicher Gewalt. Das ist, gerade weil Riggs es in den ersten beiden Bänden weit besser gemacht hat, ein bisschen dürftig.
Der Befreiungskampf, die Wendungen, die dieser dann immer wieder nimmt, wissen zwar durchaus zu unterhalten, lassen vor dem inneren Auge des Lesers auch Bilder entstehen, doch das so Eigene, das Ungewohnte bleibt ein wenig außen vor. Am Besten hat sich der Autor bei der weiteren Entwicklung Jacob Portmans geschlagen. Seine Einsamkeit, das Aufblühen seiner Liebe zu Emma und die daraus resultierenden emotionales Achterbahnfahrten wissen auf der ganzen Linie zu überzeugen.
Wie schon ausgeführt gelingt es dem Autor trotz all dieser Kritikpunkte seine Leser zu packen und fesselnd zu unterhalten. Einzig den überragenden beiden ersten Teilen der Trilogie ist es zu verdanken, dass die Kritik hier wohl letztlich zu harsch ausfällt. Allerdings setzt die Lektüre die Kenntnis der beiden Vorbände voraus, dann wird der Rezipient sehr gut , eigenwillig und kurzweilig unterhalten.
Ransom Riggs, Droemer-Knaur
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