Zero - Kadett der Sterne
- Heyne
- Erschienen: Januar 2016
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Die Erde besetzt, die Kinder entführt und zu Soldaten gedrillt - der Tag der Invasion ist vorbei
Es lief ab, wie in einem billigen Hollywood Blockbuster. Plötzlich erschienen über allen Metropolen der Erde Raumschiffe, die eine gigantische Anzahl Tentakelwesen ausspien, die die Erde besetzten. Alle Kinder zwischen 5 und 12 Jahren wurden zwangsrekrutiert, wer sich dagegen auflehnte, gnadenlos getötet. Joe Dobbs ist vierzehn, doch das ändert an seinem Schicksal nichts. Statt seines jüngeren Bruders wird er an Bord des Alienschiffes gebracht, und durchläuft dort, und am Zielort die reguläre Ausbildung für das Kanonenfutter des intergalaktischen Kongresses.
Als der größte und stärkste der Gefangenen fällt ihm eine ungeliebte Führungsrolle zu. Dabei ahnt er, den die Ausbilder Zero getauft haben nicht, dass ihm eine bedeutende Rolle in der Auseinandersetzung mit den Aliens zukommt ...
Bootcamp mit Kindersoldaten
Gemeinhin nennt man die Unterart der Science Fiction Military SF. Üblicherweise verfolgen wir dabei das Aufeinandertreffen von gigantischen Flottenverbänden, deren Kanonen gleich welcher Art sie gegenseitig dezimieren. Sara King geht einen etwas anderen Weg. Sie stellt Kinder, die hormonell beschleunigt und militärisch gedrillt werden, ins Zentrum ihrer Handlung. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Art und Weise, wie diese Kinder mit der Situation, mit sich selbst und den Aliens umgehen. Wir stoßen auf Egoisten, die den Kleineren das Essen wegnehmen ebenso wie auf Idealisten, die sich dagegen stellen, auf Kollaborateure und Aliens, die sich fremd aber auch auf Fremdwesen, die sich menschenähnlich verhalten.
Der Plot benötigt ein wenig Zeit um Fahrt aufzunehmen. Die ersten Kapital lesen sich ein wenig, wie mit angezogener Handbremse geschrieben, einmal am Zielort angekommen erwartet den Leser dann ein Bootcamp mit Kindersoldaten - und jede Menge Action. Das hört sich jetzt ein wenig despektierlich an, liest sich aber für Anhänger des Sub-Genres recht interessant. Zwar mischen sich immer wieder logische Brüche in die Handlung, doch insgesamt wird der Leser kurzweilig unterhalten.
Dabei sind insbesondere die Zeichnung einer der Aliens hervorzuheben, auch die schnell erwachsen werdenden Kinder wirken in ihrer Ausarbeitung glaubhaft und agieren nachvollziehbar. Andere Vertreter der Fremdvölker werden dagegen eher rudimentär und schablonenhaft gezeichnet.
So hinterlässt der Roman bei mir ein eher zwiespältiges Echo - tolle Figuren-Zeichnungen von Menschen wie Aliens wechseln sich mit Stereotypen ab, Ideen mit Bekanntem.
Sara King, Heyne
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