Die Drachenkämpferin - Nihals Vermächtnis
- Heyne
- Erschienen: Januar 2015
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Nihal ist zurück in der Aufgetauchten Welt
Fast einhundert Jahre ist es her, dass Nihal, die Halbelfin die aufgetauchte Welt gerettet hat. Inzwischen haben sich die Völker erholt, zerstörte Städte wurden wieder aufgebaut und alte, längst besiegt geglaubte Ressentiments greifen um sich. Eines Tages kommt ein verhüllter Mann, ein Bänkelsänger in ein Wirtshaus, und bittet seine Kunst vortragen zu dürfen. Er beginnt mit einigen lustigen Liebesliedern, doch die Gäste fordern ihn auf, etwas Spannenderes vorzutragen oder doch lieber zu bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Begleitet von seiner Laute beginnt der Troubadour damit Geschichten aus dem Leben der Heldin Nihal zu erzählen.
Geschichten, die man so noch nie gehört hat. Er singt von Nihals Eltern, die im Auftrag des Despoten gemeuchelt wurden, wie Nihal zu ihrem Ersatzvater kam, wie sie sich zu der Person entwickelte, die erst die aufgetauchte Welt retten konnte. Ja so Jemenaden könnte man nun dringend gebrauchen, eine Nihal, die sich den dunklen Wolken, die sich deutlich am Horizont der Welt abzeichnen, entschieden entgegenstellt.
Was wäre wenn Nihal von den Toten zurückkäme - eine Frage, die vielleicht aktueller ist, als gedacht ...
Nicht Fisch, nicht Fleisch und kein Butter bei die Fische
Die Saga um die Halbelfin, ihren Drachen und die aufgetauchte Welt schien erzählt. Doch, wie so viele ihrer Kollegen, kann auch Licia Troisi von ihrer liebgewonnene Hauptperson nicht lassen. So wird selbige kurzerhand entweder zu einem früheren Zeitpunkt ihres Lebens neu beleuchtet, oder gleich aus dem Reich der Toten reaktiviert. Ob dies immer so geschickt ist, ob die Leser mit der alt-neuen Protagonistin immer glücklich sind bleibt grundsätzlich abzuwarten. Vorliegend hinterlässt der Aufguss ein zwiespältiges Gefühl.
Sicherlich ist uns die mutige Halbelfin und ihre High-Fantasy Welt ans Herz gewachsen, haben wir ihre Abenteuer staunend und mitfühlend verfolgt. Und wir erhalten in diesem Band eine ganze Reihe von neuen, bislang unbekannten Informationen über unsere Heldin. Gerne tauchte ich daher anfänglich wieder in diese Welt ein, doch etwas wirklich Neues, erfahren wird leider nicht. Das liest sich - nun nett wäre das Adjektiv, das mir hier als erstes in den Sinn kommt, aber nicht unbedingt zwingend interessant. Würde mir ohne die Kenntnis dieses Bandes etwas fehlen? Eher nicht.
Beleuchtet der Roman neue Seiten unserer Protagonistin? Wohl auch nur bedingt, werden bekannte Charakterzüge doch eher verdeutlicht, als dass wir sensationell Neues erfahren. Insoweit bringt der vorliegende Roman zwar ein Wiedersehen mit der aufgetauchten Welt und unserer Nihal, ohne dabei der Saga aber wirklich Entscheidendes hinzuzufügen.
Licia Troisi, Heyne
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