Captain Future - 4. Der Triumph
- Golkonda
- Erschienen: Januar 2014
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Klassische Space Opera von einem der Großmeister der SF
Curtis Newton, auf allen Planeten des Sonnensystems besser unter der Bezeichnung Captain Future bekannt und seine Futuremen an Bord der Komet werden einmal mehr von der Erdregierung in höchster Not zu Hilfe gerufen.
Im Sonnensystem verbreitet eine Droge Angst und Schrecken. Was das verbrecherische Kartell den Menschen anbietet, scheint auf den ersten Blick die Wahrwerdung eines ewigen Menschheitstraumes zu sein. Es geht um nichts Geringeres, als die Wiedererlangung der eigenen Jugend. Kaum hat man das natürlich teuer erkaufte Elixier getrunken, verjüngt sich der Körper um gut 15 bis 20 Jahre. Falten straffen sich, graues Haar nimmt wieder seine ursprüngliche Form an, die erschlafften Muskeln und Hautpartien straffen sich. Doch die Wirkung ist zeitlich begrenzt. Wer für die nächste Dosis kein Geld mehr hat, der altert rapide und stirbt innerhalb von Minuten an Altersschwäche.
Die Ordnungskräfte tappen im Dunkeln. Erst dem Einsatz von Captain Future und seiner Crew ist es zu verdanken, dass eine Gruppe, in der sich auch der Schuldige verbirgt auf Saturn gestellt wird. Wer aber ist der skrupellose Lebensherr, der das Lebenswasser zu horrenden Preisen verkauft und auch vor Mord nicht zurückschreckt?
Gelungene Mischung aus Krimi und SF mit eindeutig besetzten Rollen
Jack Williamson, E.E. Doc Smith und eben jener Edmond Hamilton galten als das Dreigestirn der klassischen Abenteuer-SF. Fast schon im Alleingang hoben sie die Subgattung der Space Opera aus der Taufe, verblüfften ihre zumeist jungen, männlichen Leser mit phantastischen Abenteuern im Weltraum, in dem sie neben ihren überlebensgroßen Helden auch jede Menge fieser Schurken ansiedelten.
Während es um die beiden Erstgenannten etwas ruhig geworden ist - die Zyklen lassen sich aber problemlos antiquarisch besorgen - hat sich der Golkonda Verlag Edmond Hamiltons Schöpfung angenommen.
Mittlerweile liegt bereits der chronologisch vierte Band der Reihe vor, der uns einen etwas anderen Plot als gewohnt präsentiert.
Es geht um ein Verbrechen, das es aufzuklären gilt und, wie bei jeder Deduktion geht es darum, den Schuldigen zu entlarven - das Miträtseln des Lesers ist hier durchaus gewollt. Dabei bleibt wenig Raum für wilde Verfolgungsjagden quer durchs All oder Schießereien. Statt dessen versammelt unser Held Verdächtige in einem Raum auf Saturn und versucht mit kriminalistischem Gespür den Schuldigen zu entlarven.
Durch die selbstgewählte Limitierung Edmonds auf das heimische Sonnensystem als Handlungsbühne der Reihe bleiben die möglichen Handlungsorte naturgemäß beschränkt, wobei der Autor abweichend von den Realitäten intelligentes, humanoiden Leben auf fast jedem Planeten des Systems eingerichtet hat. Auch sonst bleibt Vieles in sich nicht ganz logisch - Simon Wright als Gehirn bekommt zum Beispiel keinen eigenen Körper und wird in einer Kiste zumeist von einem Androiden herumgetragen - wobei diese Brüche den Lesefluss nicht im geringsten stören.
Wie wir dies von den bisherigen Bänden bereits gewohnt waren, besetzt der Autor seine Rollen eindeutig. Hier, der geistig wie körperlich überlegene Held und seine Zuarbeiter, dort der finstere Bösewicht, der ohne jegliche Skrupel agiert. Das Gebotene erinnert so mehr an eine gelungene Mischung aus Kriminalroman und futuristischem Setting.
Das hat in seiner Ausgestaltung etwas fast schon Anheimelndes, erinnert an klassische Filme der Zeit und hat doch unbestrittenen immer noch seinen Unterhaltungswert, zumal der Autor gerne auch ein wenig augenzwinkernd die Schemata auf die Schippe nimmt.
Edmond Hamilton, Golkonda
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