Die Menschheit im Offensivmodus - der Überfall auf die Hanari
Die Menschheit hat es geschafft, ihre Heimat, die Erde durch verantwortungsloses Ausbeuten aller Ressourcen zu einem unbewohnbaren Ort zu machen. Man hat die Erde verlassen, hat den Mars besiedelt und die Galaxis erforscht. Jetzt ist eine riesige Flotte auf dem Weg. Im Kälteschlaf haben die meisten der an Bord befindlichen Freiwilligen die gut ein Dutzend Jahre dauernde Reise überstanden und den Planeten der Hanari, erreicht.
Die Hanari, so die Ergebnisse der vorausgesandten Forschungsexpedition sind humanoide Wesen, die ein wenig an eine Kreuzung aus Hund und Eichhörnchen erinnern und sich auf einer dem Mittelalter entsprechenden Zivilisationsstufe befinden. Um so erstaunter reiben sich die Militärs die Augen, als sie statt verfeindeter Stammesgesellschaften auf ein zentral regiertes, befriedetes Reich treffen, in dem die Forschung und Wissenschaft blühen. Die Dampfmaschine wurde erfunden, erste waghalsige Piloten wagen sich an Bord von Flügelschwebern in die Lüfte und auch erste Projektilwaffen wurden entwickelt.
Gegen die hochgerüsteten, technisch Jahrhunderte überlegenen menschlichen Truppen dürfte eigentlich aber nichts schief gehen, so dass die Invasion beginnt. Auch wenn die Aerosolbomben und die Blaublitze die Majorität der Hanari in einem ersten Überraschungsschlag trifft, gelingt es einigen der Eingeborenen, den Angriffen zunächst zu entkommen. Jetzt müssen die Sky-Trooper ran.
Leutnant Joana Redfeather und ihre Soldaten verfolgen die Flüchtigen in den undurchdringlichen Wald des Planeten - und treffen auf so manche Überraschung, mit der sie beileibe nicht gerechnet hätten. Gleichzeitig werden die angreifenden Truppen von Terroristen der Human Rights Bewegung angegriffen und weiter geschwächt. Eigentlich sollte der Feldzug ein Selbstläufer sein, doch dann ...
Differenzierte Charakerzeichnungen mischen sich mit einem packenden Military-SF Plot der ein überraschendes Finale für den Leser bereit hält
Michael H. Schenk ist dem Leser durch seine zwölf-teilige Pferdelords Reihe bekannt. In dieser, in mehreren Verlagen erschienen Saga bewies er, nachdem er zunächst in den ersten Bänden eine an Tolkien angelehnte High-Fantasy-Saga eingeführt hatte, dass er fremde Kulturen ebenso abwechslungsreich wie auch in Details überzeugend zu zeichnen und fortentwickeln vermochte. Mit vorliegendem Band, dem weitere Abenteuer der Sky-Troopers im Verlag Saphir im Stahl folgen sollen, betritt der Autor Neuland. Statt einer archaischen Welt stellt er vorliegend moderne, hochgerüstete Soldaten ins Zentrum seine Handlung.
Military-SF, so nennt man diese Sub-Gattung der Science Fiction griffig, die in den letzten Jahren ihren Siegeszug angetreten ist. Schenk wäre aber nicht der Verantwortliche, wenn er ausschließlich die Angriffe der Truppen schildern würde. Immer wieder wechselt er die Perspektive, schildert uns die Invasion auf dem Planeten aus Sicht der Sky-Troopers sowie aus Sicht eines der Bewohner der Welt. So lernen wir die Stammeskultur der Hanari kennen, erfahren ein klein wenig aus deren Geschichte und entdecken, dass die Aliens, obzwar optisch anders aussehend, doch viel mit dem Menschen gemein haben. Aber auch die menschlichen Soldaten werden nicht als gesichts- und facettenloses Kanonenfutter dargestellt, sondern als vielschichtige Charaktere gezeichnet.
Lange Zeit, fast bis ins packend aufgezogene Finale bleibt die Rolle der menschlichen Terroristen etwas rätselhaft, bevor der Autor dann noch eine handfeste Überraschung für seine Leser bereit hält.
Stilistisch bietet sich der Roman unauffällig an, inhaltlich spielt der Autor durchaus versiert auf der Klaviatur der Military-SF, bietet uns spannend aufgezogene Kämpfe ebenso an, wie die Suche nach Verrätern und Terroristen, so dass die Zeit der Lektüre wie im Flug vergeht.
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