Die Stadt der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 2)

  • Droemer-Knaur
  • Erschienen: Januar 2015
  • 4
Die Stadt der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 2)
Die Stadt der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 2)
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Carsten Kuhr
91°1001

Phantastik-Couch Rezension vonFeb 2015

Die besonderen Kinder sind zurück – Fantasy abseits der ausgetretenen Pfade

Im ersten Band musste der 15-jährige Jacob Portmann erkennen, dass sein spleeniger Großvater mit seinen phantastischen Erzählungen vielleicht doch nicht nur vor sich hin gesponnen hat. Sein Opa berichtete von einem Aufenthalt während des zweiten Weltkriegs auf einer einsamen walisischen Insel. In dem dortigen Jugendheim lernte er, damals ein junger Mann, gar seltsame, besondere Kinder kennen. Die Kinder und ihre Hüterin, Miss Peregrine zeichnen sich durch ganz besondere Kräfte aus, Kräfte, die Neider auf den Plan gerufen haben. Eine Gruppe von Häschern, Wights macht sich auf, die in Zeitschleifen eigentlich in Sicherheit befindlichen Kinder und ihre Hüter zu fangen und, der eigenen Unsterblichkeit wegen, umzubringen.

Im Finale des ersten Bandes der Trilogie gelang den Kindern mit Hilfe von Jacob die Flucht, Miss Peregrine ist in dem Körper eines Vogels gefangen. Hilfe erhoffen sich die Flüchtlinge, die von ihren Häschern gnadenlos gejagt werden, von den Ymbrynes der anderen Zeitschleifen. Als sie erkennen müssen, dass diese fast alle überfallen und die Hüter verschleppt wurden scheinen sie mit ihrer Flucht an einem toten Punkt angekommen zu sein.

Nur ein Refugium scheint bislang den Angriffen widerstanden zu haben – im London der 40er Jahre gelegen sollen die dortigen Besonderen noch eine Hüterin in ihren Reihen habe, die Miss Peregrine vielleicht aus dem Gefängnis zu dem der Körper des Vogels wurde, befreien kann. So reisen die Kinder durch die Zeit in das von den Deutschen Bombern angegriffene London ...

Märchenhaft, vielschichtig und ergreifend – so müssen Fantasy-Romane sein

Fantasy, so zumindest die landläufige Meinung, ist uniform. Im Grund genommen wird, seit dem ersten Tage, an denen die Jäger ums Lagerfeuer saßen, über die Barden bis hin zu den heutigen Bestsellerautoren immer wieder dieselbe Geschichte vom Kampf des Davids gegen den übermächtigen Goliath um die Zukunft der Welt erzählt. Grundsätzlich ist diese Annahme auch nicht unbedingt falsch, um so mehr fallen Ausreißer dieser These dem Leser und Fan ins Auge.

Drei Jahre ist es nun her, dass Knaur in seiner damals gerade neu gestarteten Pan Imprint All-Age Reihe den ersten Band Riggs um die besonderen Kinder veröffentlichte. Ähnlich wie im englischsprachigem Raum errang der Roman schnell das Interesse der Journalisten und Leser gleichermaßen, die ihn ob seiner innovativen Ideen und der stilistisch herausragenden Umsetzung lobten. Lange, sehr lange hat es gedauert, bis der Autor den zweiten von projektierten drei Bänden endlich vorlegte und den Fans die langersehnte Fortsetzung anbot. Auch der Verlag hat sich – erneut – nicht lumpen lassen. Unzählige Fotografien aus der Zeit der Handlung die inhaltlich teilweise den Erzählungen angepasst wurden zieren das Buch ebenso wie ornamentierte Kapitelvorsätze und ein lesefreundlicher Satz.

Inhaltlich setzt der Autor an der Stelle an, an der er seine Leser im Auftaktband zurückgelassen hat. Die Jagd der Häscher, die Suche nach den Refugien, das Treffen mit anderen Besonderen, mit dem fahrenden Volk und das London in den Bombennächten bieten dabei erneut die faszinierende Kulisse für höchst eigenwillige phantastische Wesen und vielschichtige Figuren. Das wirkt märchenhaft, atmosphärisch dicht, verwöhnt mit malerischen, märchenhaften Momenten und ergreifenden Szenen. Dabei spricht sich der Autor immer wieder, nie aufdringlich oder plakativ sondern zwischen den Zeilen für Toleranz und Mitgefühl aus, gibt seiner spannenden Handlung somit auch eine stimmige Botschaft mit auf den Weg.

Da passt alles, äußere Gestaltung, die wunderbar stimmige, kongeniale Übersetzung und der Inhalt zueinander, so dass als Fazit nur die Erkenntnis bleibt, dass die Zeit bis zum abschließenden dritten Band wieder lang werden wird und wir mehr, viel mehr derartige Bücher bräuchten.

Die Stadt der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 2)

Ransom Riggs, Droemer-Knaur

Die Stadt der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder 2)

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