Der Monstrumologe und das Drachen-Ei
- Bastei-Lübbe
- Erschienen: Januar 2015
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Das letzte Tagebuch des Monstrumologen beschäftigt sich mit ernsten Themen
Seitdem seine Eltern, durch den Angriff einer Bestie, an deren Existenz kaum ein Mensch überhaupt geglaubt hätte, getötet wurden, ist William James Henry als Gehilfe und Lehrling bei dem wahrscheinlich genialsten Monstrumologen der Welt, Dr. Pellinore Warthrop, dem Fürst der anormalen Biologie tätig. In den vergangenen Jahren hat er mit diesem nicht nur die Welt bereist, er hat Leichen zersägt und verbrannt, Bestien gejagt und sich mit einem Wurm infiziert, der ihn von innen heraus zerfrisst aber auch ein unnatürlich langes Leben verleiht.
Mittlerweile leben er und sein Meister in New York, Will Henry wandelt auf Freiersfüssen als ein Unbekannter dem Monstrumologen das letzte lebende Exemplar einer angeblich längst ausgestorbenen legendären Gattung anbietet. Durch Wills Cleverness kommen sie ohne die geforderte Summe von einer Millionen zu bezahlen in den Besitz des Eis, aus dem einige Wochen später das Neugeborene schlüpft. Kurz darauf werden sie überfallen, das geschlüpfte Neugeborene, aus dessen Gift sich die wirksamste bekannte Droge gewinnen lässt, gestohlen. Während der Jagd nach dem Gestohlenem muss sich Will entscheiden – wird er den Verlockungen den Liebe nachgeben, oder wie sein Meister ein einsamer Gelehrter werden, der alleine durchs Leben geht? Jahre später kommt er zu seinem Meister zurück, der ein Geheimnis gar sorgsam hütet ...
Ernste Themen, tiefgründige Gedanken in einem finsteren Plot
Im letzten, nunmehr bereits viertem Band der Tagebücher des Monstrumologen führt Rick Yancey seine Handlung um den jungen Will Henry zum Abschluss. Nachdem wir unseren Erzähler in die Wildnis, auf menschenfeindliche Inseln und in den urbanen Moloch New Yorks kurz vor Beginn des ersten Weltkriegs gefolgt sind, präsentieren uns die Tagebücher nun zwei zunächst durch Jahre getrennte Plots, die uns von den restlichen Erlebnissen des Gehilfen und seines Meisters berichten.
Es geht um Geheimnisse, ein längst ausgestorbenes Monster aus der Urzeit, um das organisierte Verbrechen doch eigentlich geht es um etwas ganz anders.
Um das Altern, um Geltungssucht, um Verantwortung, das Gefühl am Ende seines Lebens etwas mehr oder minder Bedeutendes hinterlassen zu wollen und zu haben und der Preis der dafür immer zu bezahlen ist.
So ist gerade der vorliegende Band, bei all den dramatischen, brutalen Geschehnissen die er enthält, eine Parabel über das Leben selbst. Natürlich warten spannende Momente ebenso wie gruselnde Elemente auf den Leser, dennoch geht Yancey vorliegend viel weiter. Er nutzt seinen Plot dazu über das Schicksal zu fabulieren, seine Gedanken und Überzeugungen in eine spannende Form zu gießen und uns Leser zum Nachdenken anzuregen.
Rick Yancey, Bastei-Lübbe
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