Ein honigzähes Rinnsal
Im Prinzip geht es um zwei Handlungsstränge, die jede für sich eine größere Geschichte wert gewesen wäre. Zum Einen der Umzug von Ruth und Mark auf ca. 30 Morgen Land, mit dem sie neu anfangen wollen, nachdem Mark in London als Pädophiler stigmatisiert worden ist und trotz Freispruchs keine Ruhe findet. Ihre Beziehung hat sehr darunter gelitten. Insofern erhoffen sich beide sehr viel von diesem Stück Land, fernab der großen Städte.
Doch die neuen Eigentümer lernen sehr schnell nicht nur die Sonnen,- sondern auch die Schattenseiten ihres Paradieses kennen. Denn Die Quelle bringt Fluch und Segen gleichzeitig mit sich. Es regnet nirgendwo Land – außer auf ihrem, mit der geheimnisvollen Quelle. Ruth und Mark müssen versuchen mit ihren Nachbarn klarzukommen, die wie alle anderen Menschen Englands unter einer katastrophalen Dürre leiden.
Und so lässt uns die Autorin an der tief empfundenen Erkundung der geheimnisvollen Verbindung zwischen Menschen und Orten teilnehmen. Während Mark und anfänglich auch Ruth sich bemühen, den fruchtbaren Boden zu beackern und bepflanzen, flüchtet Ruth sich nach dem Auftauchen einiger Frauen, die einem sektenähnlichen Kult frönen, in deren Welt und verschreibt sich "Der Rose", einer religiösen Gruppe, die nur Frauen vorbehalten ist und zu der Männer keinen Zugang haben. Nicht nur ihre Ehe, sondern auch Ruths Enkelsohn wird Opfer dieser Sekte.
Ruth wird für seinen Tod verantwortlich gemacht, darf aber weiter auf dem Stück Land leben, allerdings unter schwerer Bewachung und vielen Auflagen. Dort versucht sie lahm und halbherzig den wahren Mörder zu finden - gefangen in ihren Erinnerungen und ihrer Einsamkeit ...
Mich hat das Buch Die Quelle so ziemlich alles, aber keinesfalls wahnsinnig gefesselt. Ich war im Gegenteil eher genervt bis zum endlichen Schluss Gut, subjektiv gesehen mag es sein, dass ich allein dastehe mit meiner Meinung über Die Quelle, aber selbst dem Werk milde gesonnener Leser, werden mir vielleicht recht geben, dass es nicht DER große internationale Bestseller ist, so wie im Klappentext beschrieben, obwohl Catherine Chanter dafür 2013 den Lucy Cavendish Fiction Prize erhalten hat.
Da zieht sich eine Geschichte durch das Buch, die herrlich und stimmig geschrieben ist. Aber so zäh fließend, wie Honig aus dem Topf. Dabei sind die Protagonisten perfekt ausgearbeitet.
Fazit:
Vor dem Hintergrund des seltsamen Wetters und seiner Besetzung von verlorenen Seelen wird die Flucht in eine ländliche Umgebung zum Albtraum...
Catherine Chanter, Scherz
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