Black Ice

  • Begedia
  • Erschienen: Januar 2014
  • 2
Black Ice
Black Ice
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Carsten Kuhr
74°1001

Phantastik-Couch Rezension vonDez 2014

Frankies größte Waffe war sein Herz <em></em>

Seit Jahrzehnten ist Frankie nun schon als interstellarer Trucker unterwegs. Mit seinem Raumschiff, der Corona, die er für einen Appel und ein Ei erworben, und vor der Verschrottung bewahrt hat, befördert er Waren von Planet zu Planet, arbeitet hart und findet immer wieder die Lücken in den sich ständig wandelnden Gesetzen der Planeten um seinen Schnitt zu machen.

Als er beim Anflug auf Clarion Prime feststellen muss, dass sich ein blinder Passagier an Bord seines Schiffes portiert hat, ahnt er noch nicht, welch dramatische Wendung sein bislang doch recht beschauliches Leben nehmen würde. Der Fremde, der sich Holly nennt, ist ein künstliches Wesen, aus DNA im Labor kreiert, und auf der Flucht vor den Häschern des scheinbar allmächtigen Konzerns. Auf Clarion Prime wartet bereits ein Kommando darauf, ihn festzunehmen, allein Frankies ausgeprägter Gerechtigkeitssinn lässt so etwas nicht zu.

Zusammen mit seinem Freund, dem Karenadier Wood, einem kleinen hölzernen Humanoiden, dessen Haut aussieht wie Borke versucht er Holly vor seinen Häschern zu beschützen. Dass er dabei drei Container, die randvoll mit der Designerdroge BLACK ICE gefüllt sind versehentlich an Bord nimmt, macht ihn als Ziel nur interessanter. Der Konzern setzt seinen gefährlichsten Häscher auf die Spur der Corona, Duistermach, ein Mann, der skrupellos ganze Planeten vernichtet, um sein Ziel zu erreichen. So beginnt ein Wettlauf, den die Corona eigentlich unmöglich gewinnen kann – doch Frankie zaubert ein ums andere Mal ein As aus dem Ärmel ...

Moderne Space Opera made in Germany

Wir kennen sie, die abenteuerlichen Weltraumopern, gemeinhin unter der Bezeichnung Space Opera bekannt. Die beliebten Romane zeichnen sich durch exotische Welten aus, halten für ihre Leser jede Menge rasanter Action bereit und kommen zumeist recht uniform daher.

Black Ice ist ganz eindeutig eine Space Opera und doch wieder nicht. Alle Ingredienzien, fremde Planeten, rasante Verfolgungsjagden im All, finstere Militärs und Raumschlachten gibt es, fremde Wesen tauchen auf, dunkle Verschwörungen und Pläne gibt es auch – soweit das gewohnte Bild.

Bei der Ausgestaltung seiner Figuren aber geht der Autor eigene, ungewöhnliche Wege. Da ist zunächst der Raumfahrer selbst, Frankie ein Mann, den man durchaus als gewieftes Schlitzohr bezeichnen kann, der den Behörden und Grosskonzernen gerne einmal ein Schnippchen schlägt. Aber auch ein Mann, der Gewalt ablehnt, der Waffen hasst und Konflikte lieber mit Intelligenz und auf dem Verhandlungsweg löst. Also eher ungewohntes Heldenfutter.

Dazu kommen dann gar seltsame Begleiter. Kunstwesen, die sich oft menschlicher verhalten als die Menschen selbst, die auf der Suche nach sich selbst, nach einem Ich sind, und vermenschlichte Aliens. Das unterscheidet den Roman nicht nur von anderen Space Opera-Titeln, das macht ihn auch interessant. Gespannt verfolgte ich mit, wie unsere Protagonisten sich gewieft zur Wehr setzen, wie sie ein ums andere Mal ihren Häschern entgehen und schlussendlich – doch lesen sie selbst.

Handwerklich solide, inhaltlich interessant und spannend wartet so eine etwas andere Space Opera auf den Leser, die insbesondere durch die Zeichnung der Protagonisten zu punkten weiß.

Black Ice

Frank Lauenroth, Begedia

Black Ice

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