Die 5. Welle

  • Goldmann
  • Erschienen: Januar 2014
  • 2
Die 5. Welle
Die 5. Welle
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Michael Kusnierz
70°1001

Phantastik-Couch Rezension vonMai 2014

So viele Wellen und kein Ende in Sicht ...

Jeder weiß: Außerirdische haben es seit  H. G. Wells Krieg der Welten auf uns Menschen abgesehen. Warum mit dieser Tradition brechen, dachte sich wohl auch der Autor Rick Yancey.

Mit Auszeichnungen in Übersee überhäuft, u. a. "Buch des Jahres", plätschert nun auch Die 5. Welle an die heimischen Gestade.

Der Roman beginnt mit einem Paukenschlag. Eine außerirdische Invasion befindet sich bereits im vollen Gange und verläuft in Etappen oder Wellen, alle offensichtlich mit dem Ziel die Menschheit auszulöschen. Ein EMP Impuls, der uns in die technologische Steinzeit zurückbefördert, Tsunamis, ein tödlicher Virus, durch Gedankenkontrolle durch die Aliens zu tödlichen Killern ausgebildete Mitmenschen, eine noch unbekannte Gefahr in Form der 5. Welle.

Inmitten dieses Chaos treffen wir auf die Protagonistin, Cassie und ihren Bruder Sammy. Wir erfahren wie der Schrecken begann, wir erleben all die Facetten, die so ein Weltuntergangsszenario mit sich bringt, eingeschlossen die Trennung von ihrem Bruder und dem obligatorischen Wiedertreffen eines alten Bekannten aus ihrer Schule. Natürlich gerät Cassie nebenher in allerlei Gefahren und wird "natürlich" auch gerettet, namentlich in Form des undurchsichtigen Evan Walker, einem weiteren Hauptcharakter des Romans. So findet die Erzählung nach vielen kleineren und größeren Katastrophen schließlich ein Ende und lässt dort Raum für mehr.

Insgesamt sei gesagt, dass es sich handwerklich um einen soliden Endzeitroman handelt.

Aber aus meiner Sicht beschränkt es sich allerdings auch ausschließlich darauf.

Der erste Gedanke, der mir nach gut der Hälfte des Buches durch den Kopf schoss war: Warum bloß diese Wellen? Wir haben es mit technologisch weit, weit fortgeschrittenen Wesen zu tun. Warum diese zeitaufwändige Spielchen? Ist ihnen möglicherweise langweilig, haben sie mitunter Zeit zu verschenken? Es ist aus strategischer Sicht absolut sinnlos.

Der zweite Gedanke dreht sich um die Wellen selbst. Muss denn wirklich jedes aktuelle Klischee bedient werden? Angst vor Naturkatastrophen, Abhängigkeit von der Technologie, Biowaffen bzw. Viren, Misstrauen untereinander – das alles klingt nach einer Mischung der Kinofilme bzw. Bücher The day after tomorrow, Mad Max, Das letzte Gefecht und Die Körperfresser kommen, richtig?

Ich bitte darum diese Kritik nicht falsch zu verstehen.  Wie bereits erwähnt, ist der Roman nicht schlecht. Der Oha-Effekt eines wahren Klassikers allerdings fehlt. Für mich handelt es sich um Popcorn-Kino in Buchform. Nicht mehr und nicht weniger.

Daher angemessene 70°.

Die 5. Welle

Rick Yancey, Goldmann

Die 5. Welle

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