Der böse Ort (Die Flüsse von London 4)
- dtv
- Erschienen: Januar 2014
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Ein wohlschmeckendes Pint für Fans der Reihe
In London als Polizei Constabler seinen Dienst zu verrichten ist harte Arbeit. Wenn man dann noch einer Spezialeinheit angehört, die merkwürdige Fälle zugeteilt bekommt und von einem waschechten Magier als Zauberlehrling unterrichtet wird, dann wird das Leben erst so richtig interessant.
Peter Grant, dunkelhäutiger Londoner Polizist hat in den letzten Monaten mehr als genug Aufregung gehabt. Nicht nur, dass er den Englischen Flussgöttern begegnete, auch das Aufeinandertreffen dem renegaten, voll ausgebildeten Magiern, die es eigentlich gar nicht geben dürfte, hat sein Dasein, nun sagen wir einmal, bereichert.
Ein Verkehrsunfall bringt ihn und seinen Chef auf die Spur des Gesichtslosen, wie sie den Magier nennen, der ihnen solch große Kopfzerbrechen bereitet. Die weiteren Nachforschungen bringen sie in schmerzhaften Kontakt mit einer russischen Nachthexe, einem Buch aus der Weißen Bibliothek zu Weimar und dem Skygarden Tower Südlondons, der nicht nur ein dunkles Geheimnis hütet – wie unser Polizist scherzhaft am eigenen Leib erfahren muss ....
Es ist schon beeindruckend, wie es Ben Aaronvitch bereits zum vierten Mal gelingt übernatürliche Elemente mit einem interessanten Kriminalfall zu verknüpfen und dabei voller hintergründigen Humor zu unterhalten.
Wie in den ersten drei Romanen gelingt es dem Autor mit leichter Hand uns seinen Plot ans Herz zu legen. Dabei geht es zunächst gewohnt unspektakulär zu, die oftmals triste Polizeiarbeit lullt uns Leser ein. Dass und wie sich die Hinweise, die Verbrechen und Abenteuer dann zu einem letztlich sinnvollen, logischen und überraschenden Bild fügen, ist eines der Geheimnisse des Erfolgs der Bücher. Jedes Detail passt sich nahtlos in das spätere Bild ein, eigentlich unbedeutend scheinende Vorkommnisse beleuchten spätere Ereignisse aus einem anderen Winkel.
Dazu kommt die sehr plastisch beschriebene Bühne (London), die markanten Figuren (allen voran Peter und sein Lehrherr) und eine Magie, die den Nimbus der Realität atmet. Aus diesen Bestandteilen braut der Autor sein mehr als wohlschmeckendes Pint, das für Neuleser zunächst nicht recht zu durchschauen ist, da viel aus den ersten Bänden vorausgesetzt wird. Wer aber die Reihe kennt, der wird sich begeistert zurücklehnen, der sehr gefälligen Übersetzung folgen und es sich munden lassen.
Ben Aaronovitch, dtv
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